Warum Nachhaltigkeitsmanager:innen immer wichtiger werden
Die Rolle der Nachhaltigkeitsmanager:innen hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. In einer Welt, die zunehmend von den Folgen des Klimawandels, der Ressourcenknappheit und dem steigenden Bewusstsein für soziale und ökologische Verantwortung geprägt ist, sehen sich Unternehmen, Institutionen und Organisationen immer mehr in der Pflicht, nachhaltige Strategien zu entwickeln. Dies führt zu einem gesteigerten Bedarf an Expert:innen, die nicht nur Nachhaltigkeitsziele definieren, sondern auch die dafür notwendigen Maßnahmen umsetzen können.
Marktforschungsinstitute (Beispiel hier) sind sich einig, dass in den nächsten Jahren der weltweite Markt für grüne Technologien und Dienstleistungen in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Neben den zunehmend spürbaren Folgen und Risiken des Klimawandels sind vor allem in Europa neue gesetzliche Vorgaben wie der Europäische Green Deal, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und der European Sustainability Reporting Standard (ESRS) starke Treiber für den zunehmenden unternehmerischen Handlungsbedarf in Punkto sozial-ökologischer Verantwortung.
Doch die reine Pflichterfüllung gesetzlicher Vorgaben greift zu kurz: Unternehmen, die diese Verantwortung ernst nehmen, wirksame Nachhaltigkeitsmaßnahmen in die Praxis umsetzen und diese glaubhaft und authentisch kommunizieren, profitieren nicht nur durch ein besseres Image, sondern auch durch Kosteneinsparungen und eine höhere Mitarbeitendenzufriedenheit.
Hier kommen die Nachhaltigkeitsmanager:innen ins Spiel: Als zentrale Rolle in der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen steuern sie die Verknüpfung von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen eines Unternehmens. Von der strategischen Planung über das Monitoring bis hin zur Berichterstattung – die Aufgaben sind vielfältig und erfordern ein breites Spektrum an Fähigkeiten.
Nachhaltigkeitsmanager:innen stehen vor der Herausforderung, bei einem ganzheitlichen, interdisziplinären Blick auf ein breites Themenspektrum gleichzeitig fachspezifische Expertise zu bestimmten Themen einzubringen. Gefragt ist zudem eine Kombination aus strategischem Denken und operativer Umsetzungsstärke. Dafür koordiniert das Nachhaltigkeitsmanagement eine enge Kooperation zwischen verschiedenen relevanten Abteilungen innerhalb der Organisation sowie eine stetige Kommunikation mit externen Stakeholdern (Interessensgruppen). Langweilig oder monoton wird es in diesem Job sicherlich nicht.
Konkrete Aufgabenbereiche von Nachhaltigkeitsmanager:innen
Nachhaltigkeitsmanager:innen sind mehr als nur Beratende, die auf umweltfreundliche Praktiken hinweisen. Ihre Aufgaben umfassen ein breites Spektrum, das von strategischer Planung bis hin zu operativen Maßnahmen reicht. Hier sind einige der zentralen Verantwortlichkeiten:
1. Strategieentwicklung und Implementierung nachhaltiger Maßnahmen
Nachhaltigkeitsmanager:innen sind verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie. Dies bedeutet, langfristige Ziele festzulegen, wie z.B. die Reduzierung von CO2-Emissionen oder den Einsatz erneuerbarer Energien, um Unternehmensprozesse effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Ein wichtiger Bestandteil ist zudem die Analyse von Risiken und Chancen in Bezug auf Nachhaltigkeit: Dies umfasst sowohl die (von außen vorgegebenen) Chancen und Risiken, auf die das Unternehmen möglichst rechtzeitig reagieren sollte, als auch die Analyse der negativen und positiven Wirkung der eigenen Geschäftstätigkeiten auf Umwelt und Gesellschaft.
2. Nachhaltigkeitsberichterstattung
Regelmäßige Berichte über die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens sind essentiell, um Transparenz zu schaffen. Der oder die Nachhaltigkeitsmanager:in erstellt Berichte, die den Erfolg der Maßnahmen messen und dokumentieren. Diese Berichte orientieren sich oft an Standards wie dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), den Global Reporting Initiative (GRI)-Richtlinien oder den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen.
Neben der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, die nun für eine wachsende Zahl von Unternehmen gelten (Stichwort CSRD), dient die Erhebung und Auswertung von Nachhaltigkeitsdaten als wichtige Grundlage für eine langfristige, strategische Planung der Nachhaltigkeitsziele und der Erfolgskontrolle. Nicht zuletzt fördert eine transparente und authentische Nachhaltigkeitsberichterstattung die eigene Glaubwürdigkeit und stärkt somit das Vertrauen seitens der Kund:innen, Investor:innen und der Öffentlichkeit
3. Schulungen und Einbindung von Mitarbeitenden
Eine weitere zentrale Aufgabe ist es, das Bewusstsein der Mitarbeitenden für nachhaltige Themen zu stärken und Nachhaltigkeit in den Arbeitsalltag zu integrieren. Hierbei leisten Nachhaltigkeitsmanager:innen einiges an kommunikativer Arbeit, indem sie z.B. Mitarbeitendenbefragungen oder Informationskampagnen durchführen oder Schulungen und Workshops organisieren. Auch kreative Beteiligungsformate, wie z.B. Ideenwettbewerbe, Challenges, Spendenaktionen, Aktionstage,Testwochen für nachhaltige Mobilitätsformen gehören ins Portfolio der Nachhaltigkeitsmanager:innen.
4. Zusammenarbeit mit Lieferketten und Stakeholdern
Ein:e Nachhaltigkeitsmanager:in arbeitet eng mit Lieferanten und anderen Stakeholdern zusammen. Unter den Stakeholdern versteht man sämtliche Personengruppen, die ein Interesse an den Aktivitäten der Organisation haben, z.B. Kund:innen, Aktionär:innen, Lieferant:innen, die eigenen Mitarbeitenden, Bürger:innen, Kooperationspartner:innen, Konkurrent:innen sowie u.U. auch die Medien.
Beim Stakeholdermanagement geht es darum, die Interessen und Bedarfe alle dieser Personengruppen bei der Planung der unternehmerischen Aktivitäten zu berücksichtigen und passende, zielgruppengerechte Kommunikationsformate und -strategien zu erarbeiten. Ziel des klassischen Stakeholdermanagements ist es, Gefahren und Risiken (z.B. negative Berichterstattung, Kund:innenbeschwerden, Mitarbeitendenfluktuation) zu minimieren. Im Nachhaltigkeitskontext liegt der Fokus über die reine »Gefahrenabwehr« hinaus stark auf einem aktiven Dialog und kooperativen Ansätzen.
Den Lieferanten kommt im Nachhaltigkeitskontext eine besondere Bedeutung zu. Die Lieferketten (engl. Supply Chains) sind in unserer globalen Wirtschaft extrem weitläufig, komplex und intransparent. Und genau deshalb ist es so wichtig, so weit wie möglich aktiv darauf hinzuwirken, dass entlang der gesamten Lieferkette Umweltschutzmaßnahmen und Menschenrechte eingehalten werden. Dies gilt besonders bei internationalen Lieferketten, die auch in Länder führen, die nur sehr schwache Umwelt- und Arbeitsschutzstandards haben. Dies erfordert oft Verhandlungen mit Zulieferern, um z.B. sicherzustellen, dass Materialien aus umweltfreundlichen Quellen stammen und faire Löhne gezahlt werden.
Wie sieht der Arbeitsalltag im Nachhaltigkeitsmanagement aus?
Der Arbeitsalltag von Nachhaltigkeitsmanager:innen ist so abwechslungsreich wie seine Aufgaben. Es gibt meist keine »typischen« Tage, aber einige wiederkehrende Tätigkeiten gehören fest zum Job:
1. Meetings und Abstimmungen
Viele Nachhaltigkeitsmanager:innen verbringen einen Teil ihres Tages in Meetings. Diese können sich um die Entwicklung neuer Nachhaltigkeitsprojekte, die Abstimmung mit der Geschäftsführung oder die Beratung von Fachabteilungen drehen. Ziel dieser Meetings ist es, Strategien zu besprechen und den Fortschritt laufender Projekte zu evaluieren.
2. Analyse und Reporting
Ein weiterer wichtiger Teil des Arbeitsalltags ist die Datenerhebung und -analyse. Dies kann bedeuten, den Energieverbrauch des Unternehmens zu überprüfen, CO2-Fußabdrücke zu berechnen oder die Nachhaltigkeitsleistungen der Lieferanten zu bewerten. Die Ergebnisse fließen dann u.a. in die Berichterstattung ein. Dabei ist eine enge Kommunikation mit den unterschiedlichen Fachabteilungen erforderlich, da Nachhaltigkeitsmanager:innen darauf angewiesen sind, dass sie das benötigte Datenmaterial in geeigneter Form zur Verfügung stellen.
3. Projektmanagement
Ein:e Nachhaltigkeitsmanager:in ist häufig auch für die Steuerung konkreter Projekte verantwortlich. Dies kann die Implementierung eines neuen Abfallmanagementsystems, die Umstellung auf erneuerbare Energien, eine Schulungsreihe für die Mitarbeitenden oder die Zertifizierung nach einem Umweltstandard sein.
Wo sind Nachhaltigkeitsmanager:innen innerhalb der Organisationsstruktur angesiedelt?
Hinsichtlich der Ansiedlung der Funktion bzw. Rolle des/der Nachhaltigkeitsmanager:in (sowie in der genauen Bezeichnung der Rolle) gibt es bislang kein einheitliches Verständnis. Das hängt u.a. damit zusammen, dass die Bedeutung von Nachhaltigkeit je nach Branche variiert und innerhalb des Themenfeldes unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Dies spiegelt sich auch in der Verortung der Rolle innerhalb der Organisationsstruktur wider. Auch die Unternehmensgröße und der Reifegrad der Nachhaltigkeitsstrategie haben darauf maßgeblichen Einfluss.
In manchen Unternehmen ist es eine Aufgabe der obersten Führungsebene, während in anderen Unternehmen Nachhaltigkeit als operative oder Marketingfunktion betrachtet wird. Der Trend geht jedoch glücklicherweise klar dahin, dass Nachhaltigkeit immer stärker strategisch und bereichsübergreifend in das Unternehmen integriert wird – häufig mit direkter Anbindung an das Top-Management. Je nach Sektor und organisatorischer Ausrichtung kann es auch sinnvoll sein, das Nachhaltigkeitsmanagement in der Nähe von Personalabteilungen, im Einkauf, bei Investor Relations oder in der Nähe des Umwelt-, Gesundheits-, und Arbeitssicherheitsbereichs (HSE, Health Safety Environment) anzusiedeln.
Einige gängige Modelle, wie und wo ein:e Nachhaltigkeitsmanager:in angesiedelt sein kann, stellen wir dir im Folgenden vor.
1. Strategie-Abteilung
In Unternehmen, die Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil ihrer langfristigen Geschäftsstrategie betrachten, ist das Nachhaltigkeitsmanagement häufig im Strategiebereich verortet. Hier nimmt der oder die Nachhaltigkeitsmanager:in eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen ein, die eng mit der Unternehmensvision und den übergeordneten Geschäftszielen verknüpft sind. Die Nachhaltigkeitsmanager:innen arbeiten in diesem Modell oft direkt mit der Geschäftsführung zusammen und beeinflussen strategische Entscheidungen in Bezug auf Wachstum, Investitionen und Innovation. Diese Position ermöglicht es den Nachhaltigkeitsmanager:innen, in langfristige Planungen integriert zu sein und Nachhaltigkeit als wettbewerbsrelevanten Faktor zu positionieren.
2. Stabsstelle
In vielen größeren Unternehmen ist der Nachhaltigkeitsmanager als Stabsstelle angesiedelt, die direkt der Geschäftsführung oder dem Vorstand unterstellt ist. Hier handelt es sich um eine unabhängige und oft interdisziplinäre Rolle, die zwar keine direkte Weisungsbefugnis über andere Abteilungen hat, aber entscheidenden Einfluss auf deren Arbeit nimmt. Diese Verortung erlaubt den Nachhaltigkeitsmanager:innen eine unternehmensweite Perspektive, so dass sie an bereichsübergreifenden Projekten arbeiten und gleichzeitig die Interessen der Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen vertreten können. Diese Struktur ist besonders dann geeignet, wenn Nachhaltigkeit als Querschnittsthema etabliert werden soll, das alle Abteilungen betrifft – von der Produktion bis hin zu HR und Marketing.
3. Marketing- und Kommunikationsbereich
In Unternehmen, die Nachhaltigkeit stark zur Markenbildung und Kund:innenbindung nutzen, wird das Nachhaltigkeitsmanagement oft in der Marketing- oder Kommunikationsabteilung verankert. Hier liegt der Fokus auf der externen Darstellung der Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens, wie etwa durch CSR-Berichte, Webauftritte, Zertifizierungen und öffentlichkeitswirksame Nachhaltigkeitsinitiativen. Die Nachhaltigkeitsmanager:innen arbeiten eng mit dem Marketingteam zusammen, um die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens nach außen zu kommunizieren, insbesondere in Bereichen wie »Green Marketing« oder »Cause-Related Marketing«. Diese Verortung ist besonders in Branchen üblich, in denen Nachhaltigkeit ein wichtiges Verkaufsargument ist, etwa in der Konsumgüterindustrie oder im Einzelhandel.
4. Operations oder Supply Chain Management
In einigen Unternehmen ist der Nachhaltigkeitsmanager auch im Operations-Bereich oder im Supply Chain Management (Lieferkettenmanagement) angesiedelt, vor allem dann, wenn das Hauptaugenmerk auf der sozial-ökologischen Optimierung von Prozessen und Lieferketten liegt. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Implementierung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, der Ressourcenoptimierung und der Reduzierung von Umweltauswirkungen. Diese Verortung ist typisch für produzierende Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsstrategie stark auf operative Effizienz und Umweltverantwortung fokussieren.
5. "Chef-Aufgabe" bzw. im Top-Management
In besonders nachhaltigkeitsorientierten Unternehmen – beispielsweise in B Corporations oder Unternehmen mit einem starken Fokus auf soziale Unternehmensverantwortung – kann die Verantwortung für Nachhaltigkeit direkt in den Händen der Geschäftsführung oder des Vorstands liegen. Hier ist Nachhaltigkeit eine "Chef-Aufgabe", bei der das Top-Management sowohl die strategische als auch die operative Umsetzung verantwortet. Die Nachhaltigkeitsmanager:innen haben in solchen Strukturen oft eine wichtige beratende Funktion für das Top-Management oder sogar als Mitglied des Vorstands (z.B. als Chief Sustainability Officer – CSO). Diese hohe Verortung unterstreicht die Bedeutung von Nachhaltigkeit als Kernstrategie des Unternehmens und ermöglicht es, unternehmensweite Initiativen unmittelbar und effizient durchzusetzen.
6. HR- und Personalentwicklung
Es gibt durchaus Unternehmen, die das Nachhaltigkeitsmanagement im HR- und Personalentwicklungsbereich ansiedeln, obwohl dies weniger verbreitet ist als andere Modelle, wie etwa die Verortung im Strategie- oder Marketingbereich. Wenn Nachhaltigkeitsmanagement im HR-Bereich integriert wird, geschieht dies häufig in Unternehmen, die einen besonderen Fokus auf soziale Nachhaltigkeit legen – also auf Themen wie Mitarbeitendenzufriedenheit, Diversität, Inklusion, faire Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit.
Ein:e Nachhaltigkeitsmanager:in im Personalentwicklungsbereich könnte dafür verantwortlich sein, Schulungsprogramme für Mitarbeitende und Führungskräfte zu entwickeln, z.B. Trainings in ökologisch verantwortlichem Handeln, Diversity & Inklusion sowie kooperativem Leadership.
Vielfältige Karriereaussichten und Spezialisierungen im Nachhaltigkeitsmanagement
Gleichwohl ist die Berufsbezeichnung »Nachhaltigkeitsmanager:in« im deutschen Sprachraum durchaus üblich und wenn du in passenden Jobbörsen nach diesem Begriff filterst, solltest du definitiv fündig werden.
Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Jobtitel, die teils mehr oder weniger synonym verwendet werden oder sich auf bestimmte Aspekte des Nachhaltigkeitsmanagements spezialisieren. Einige davon stellen wir dir im Folgenden vor.
1. CSR-Manager:in (Corporate Social Responsibility Manager:in)
CSR steht für Corporate Social Responsibility und ist im Prinzip der englische Ausdruck für unternehmerische Nachhaltigkeit. Die Aufgabenprofile von CSR- und Nachhaltigkeitsmanager:innen sind sehr ähnlich. Allgemein kann man sagen, dass der Jobtitel »CSR-Manager:in« eher in privatwirtschaftlichen Unternehmen gebraucht wird, wohingegen »Nachhaltigkeitsmanager:innen« auch z.B. bei Städten und Kommunen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Non-Profits oder kirchlichen Institutionen angestellt sein können.
In multinationalen Konzernen können CSR-Manager:innen auch globale CSR-Initiativen koordinieren. Eine starke Affinität zu sozialen Themen sowie Kenntnisse in Nachhaltigkeitsberichterstattung und Compliance (Rechtskonformität und Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben) sind entscheidend für diese Position. Der Job erfordert daher ein gutes Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Denken und ethischem Handeln.
2. ESG-Manager:in
Die Abkürzung ESG steht für Environmental, Social and Governance. ESG-Manager:innen haben somit eine ganzheitliche Verantwortung für die Bereiche Umwelt, Soziales und die Unternehmenssteuerung. Diese Tätigkeitsbezeichnung wird ebenfalls mehr oder weniger synonym mit dem Nachhaltigkeitsmanagement verwendet.
Dass der Begriff »ESG« immer häufiger verwendet wird, zeigt eine gewisse Entwicklung des Nachhaltigkeitsverständnisses innerhalb der Wirtschaft an. Wo Nachhaltigkeit noch vor einigen Jahren oft primär als Kommunikations- und Marketing-Thema behandelt wurde, verschiebt sich der Fokus nun stärker auf die gezielte Steuerung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen anhand greifbarer Daten und Kennzahlen im Sinne eines strategischen Controllings. Nachhaltigkeitsaktivitäten und deren Wirkungen werden dadurch besser mess- und bewertbar.
ESG-Manager:innen entwickeln u.a. Richtlinien und Programme, die sicherstellen, dass Zielvorgaben sozial-ökologischer Maßnahmen eingehalten werden, gesetzliche Anforderungen erfüllt werden (Compliance) und dass sich die Prozesse und Strukturen der Organisation an ethischen Prinzipien orientieren. Auch die Begleitung von ESG-Ratings, die von externen Agenturen durchgeführt werden, gehört in den Aufgabenbereich. Diese Ratings bilden insbesondere für Investor:innen eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Auch die Kommunikation mit anderen externen sowie internen Stakeholdern (z.B. Kund:innen, Aufsichtsbehörden, Aktionär:innen, Mitarbeitende) ist ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags im ESG-Management.
3. Umweltmanager:in
Ein:e Umweltmanager:in ist darauf spezialisiert, die ökologischen Auswirkungen eines Unternehmens oder einer Organisation zu minimieren.
Eine wichtige Aufgabe von Umweltmanager:innen ist die Implementierung von Umweltmanagementsystemen (wie z.B. der ISO 14001-Norm), die strategische Ausrichtung der Umweltschutzmaßnahmen einer Organisation zertifiziert. Ein wesentlicher Teil der Arbeit besteht darin, den Ressourcenverbrauch (Wasser, Energie, Rohstoffe) zu analysieren und Optimierungspotenziale aufzuzeigen. Auch das Abfallmanagement und die Reduktion von Emissionen (u.a. CO2, aber auch andere potenziell umweltgefährdende Stoffe sowie Lärm-Emissionen) gehören zu den Kernaufgaben. Die dabei entwickelten Maßnahmen dienen dazu, die Umweltbilanz des Unternehmens kontinuierlich zu verbessern. Oft arbeiten Umweltmanager:innen eng mit Behörden zusammen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen alle umweltrechtlichen Vorgaben einhält.
Schulungen für Mitarbeitende, um umweltfreundliche Verhaltensweisen am Arbeitsplatz zu fördern, sind ebenfalls Teil des Jobprofils. Umweltmanager:innen führen darüber hinaus regelmäßige Umweltprüfungen (Audits) durch und dokumentieren die Ergebnisse in Berichten für das Management. Dabei spielen sie eine Schlüsselrolle im Bestreben des Unternehmens, nachhaltig zu agieren und gesetzliche Vorgaben sowie freiwillige Verpflichtungen in Bezug auf den Umweltschutz einzuhalten.
Dieses Jobprofil erfordert fundierte Kenntnisse in z.B. Umwelttechnik, Umweltrecht, Chemie und Ingenieurwesen sowie ein ausgeprägtes Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge.
4. Klimaschutzmanager:in
Klimaschutzmanager:innen sind spezialisiert auf die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen.
In der Praxis bedeutet das, dass sie klimafreundliche Projekte initiieren, die den Energieverbrauch eines Unternehmens senken, erneuerbare Energien fördern oder den Übergang zu klimaneutralen Produktionsmethoden begleiten. Klimaschutzmanager:innen sind oft auch für die Analyse der CO2-Bilanz des Unternehmens zuständig, wobei genaue Berechnungen vorgenommen und daraus Strategien abgeleitet werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beratung der Unternehmensleitung bei der Planung klimafreundlicher Investitionen. Dazu gehört auch das Monitoring gesetzlicher Klimaziele und Förderprogramme, um sicherzustellen, dass das Unternehmen sowohl national als auch international auf dem neuesten Stand der Regelungen ist.
Auch die Durchführung von CO2-Kompensationsmaßnahmen fällt in den Aufgabenbereich des Klimaschutzmanagements. Dabei gilt es zu analysieren, welche Emissionen unvermeidbar sind und die CO2-Kompensation daher die letzte Möglichkeit darstellt. Für die CO2-Kompensation gibt es zahlreiche mögliche externe Partner und Dienstleister, darüber hinaus hat die Organisation auch die Möglichkeit, eigene (ggf. regionale) Kompensationsprojekte (z.B. Aufforstungen) zu initiieren. Die Klimaschutzmanager:innen sind dafür zuständig, geeignete und Kooperationen oder Projekte zu gestalten.
Klimaschutzmanager:innen organisieren zudem Schulungen und Workshops für Mitarbeitende, um das Bewusstsein für den Klimaschutz im Unternehmen zu stärken. Sie arbeiten eng mit internen und externen Stakeholdern zusammen, um Klimaprojekte effektiv umzusetzen. Oft sind sie auch in den Austausch mit Kommunen, Verbänden und Forschungseinrichtungen involviert, um Klimaschutzmaßnahmen weiterzuentwickeln. In ihrer Rolle tragen sie entscheidend dazu bei, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu minimieren und gleichzeitig die wirtschaftliche Effizienz zu steigern. Im kommunalen Klimaschutzmanagement (d.h. als Angestellte im öffentlichen Dienst) hat zudem die Kommunikation und Beteiligung von Bürger:innen eine ganz zentrale Bedeutung.
In größeren Organisationen kann es vorkommen, dass sowohl Nachhaltigkeitsmanager:innen als auch Klimaschutz- (oder Umweltmanager:innen) gleichzeitig beschäftigt werden. Im Falle dieser differenzierten Rollenverteilung fokussiert sich das Klimaschutzmanagement vorrangig auf Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen, wohingegen das Nachhaltigkeitsmanagement dies mit unterschiedlichen Themenfeldern (darunter auch soziale Aspekte) zu einem ganzheitlichen Konzept zusammen webt und eher übergreifend koordiniert.
5. Energie-Manager:in
Energie-Manager:innen kümmern sich um den effizienten und nachhaltigen Energieeinsatz einer Organisation.
Dazu gehören die Analyse der aktuellen Energieverbräuche und die Identifikation von Einsparpotenzialen. Ein zentraler Teil seiner Arbeit ist die Implementierung von Energiemanagementsystemen (wie etwa nach ISO 50001), die das Unternehmen auf eine nachhaltige Nutzung von Energie strategisch ausrichten. Energie-Manager:innen erstellen detaillierte Energieaudits, d.h. eine systematische Überprüfung der Wirksamkeit des Energiemanagementsystems. Dies umfasst u.a.die Analyse des Ist-Zustands und die Formulierung von Handlungsempfehlungen für die Zukunft.
Energie-Manager:innen sind auch dafür verantwortlich, Investitionen in erneuerbare Energien zu prüfen und in die Wege zu leiten. Oft werden konkrete Projekte angestoßen, wie z.B. die Installation von Solaranlagen oder anderen Formen der erneuerbaren Strom- und Wärmegewinnung. Ein:e Energie-Manager:in hat auch die Aufgabe, sich in Bezug auf staatliche Förderprogramme auf dem neuesten Stand zu halten, um Zuschüsse oder steuerliche Vorteile für energieeffiziente Investitionen zu nutzen. Neben den technischen Aspekten liegt der Fokus auf der Schulung der Mitarbeitenden, um Energieeinsparungen auch im Arbeitsalltag zu fördern.
Dieser Job erfordert ein tiefes technisches Verständnis, gepaart mit betriebswirtschaftlichem Know-how. Energie-Manager:innen spielen eine entscheidende Rolle im Bemühen von Unternehmen, ihre Betriebskosten zu senken und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.
6. Nachhaltigkeitsberater:in
Nachhaltigkeitsberater:innen unterstützen Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle und Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Sie analysieren die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens, identifizieren Schwachstellen und entwickeln darauf basierende Maßnahmen, welche die ökologische, soziale und ökonomische Performance steigern.
Die Beratung kann sich dabei auf verschiedene Bereiche fokussieren, wie etwa dem Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie oder auch auf spezielle Handlungsfelder wie Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Beschaffung, Energieeffizienz oder auch soziale Themen wie die Förderung von Diversity. Nachhaltigkeitsberater:innen arbeiten oft auf Projektbasis und entwickeln maßgeschneiderte Lösungen, die den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Unternehmens entsprechen. Oftmals werden externe Nachhaltigkeitsberater:innen beauftragt, die die nötige Fachexpertise und einen neutralen Blick mitbringen und mit einem internen Team aus dem Unternehmen zusammenarbeiten, je nach Projekt auch über einen längeren Zeitraum. Insbesondere größere Unternehmen richten jedoch auch sog. Inhouse-Beratungen ein - dabei sind die Berater:innen beim Unternehmen fest angestellt.
Eine zentrale Aufgabe ist es, die Geschäftsleitung über gesetzliche Vorgaben, wie das Lieferkettengesetz oder ESG-Richtlinien, zu informieren und zu beraten. Nachhaltigkeitsberater:innen führen zudem Schulungen durch und begleiten die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien. In ihre Verantwortung fällt auch die Koordination der Nachhaltigkeitsberichterstattung, die oft auch als Grundlage für die Kommunikation nach außen dient. Ihr Tätigkeitsfeld umfasst auch die Kommunikation mit Stakeholdern, wie Investor:innen oder Umweltorganisationen.
Der Job erfordert ein breites Wissen über Umweltmanagement, Sozialstandards, Organisationsentwicklung und Managementsysteme. Nachhaltigkeitsberater:innen sind flexible und analytische Denker:innen, die stets auf der Suche nach den besten Lösungen für nachhaltige Geschäftsmodelle sind.
In unserem Podcast gibt dir Sustainability Consultant Charlotte einen persönlichen Bericht zu ihrem Arbeitsalltag.
7. Sustainable Supply Chain Manager:in
Sustainable Supply Chain Manager:innen fokussieren sich auf die Optimierung von Lieferketten (Supply Chains) im Sinne der Nachhaltigkeit. Sie analysieren und gestalten sämtliche Lieferkettenprozesse, von der Rohstoffbeschaffung bis hin zur Lieferung des Endprodukts an die eigenen Kund:innen.
Eine wichtige Aufgabe besteht darin, die Herkunft von eingekauften Rohstoffen und Produkten hinsichtlich Umwelt- und Sozialstandards zu bewerten und eine kooperative Zusammenarbeit mit Zulieferern zu gestalten. Dazu gehört die regelmäßige Durchführung von Audits mit den Zulieferern, die der Überwachung dieser Standards dienen.
In enger Abstimmung mit der Unternehmensleitung sowie mit Abteilungen wie Einkauf, Logistik und Qualitätssicherung erarbeitet das Supply Chain Management zudem Strategien, um die Lieferkette effizienter und nachhaltiger zu gestalten, etwa durch die Minimierung von Transportwegen, den Einsatz umweltfreundlicher Materialien oder die Einführung von Kreislaufwirtschaftsmodellen. Die Sustainable Supply Chain Manager:innen sind auch für die Risikobewertung in der Lieferkette verantwortlich, um mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt oder auch auf das eigene Unternehmen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Beispiele für ein solches Risiko sind z.B. Lieferausfälle wichtiger Rohstoffe aufgrund von Extremwetterereignissen oder gewaltsamen Konflikten in den Herkunftsländern.
In einem zunehmend globalen Markt spielt diese Rolle eine entscheidende Rolle dabei, sicherzustellen, dass Nachhaltigkeitsziele nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern auch entlang der gesamten Lieferkette umgesetzt werden.
8. Diversity Manager:in
Diversity Manager:innen sorgen dafür, dass Unternehmen eine vielfältige, inklusive und faire Arbeitsumgebung schaffen. Sie entwickeln Strategien und Programme, die darauf abzielen, Diversität in allen Bereichen des Unternehmens zu fördern – sei es in Bezug auf Gender, sexuelle Identität, ethnische Herkunft, Religion, Behinderung oder Alter. Das Diversity Management analysiert kritisch die bestehende Unternehmenskultur und identifiziert Bereiche, in denen mehr Vielfalt und Inklusion gefördert werden können. Dazu gehört die Implementierung von Maßnahmen zur Beseitigung von Diskriminierung und zur Schaffung von Chancengleichheit und psychologischer Sicherheit. Zudem gehören die Initiierung von Schulungsprogrammen für Mitarbeitende und Führungskräfte sowie die Gestaltung von Beteiligungsformen oder Informationskampagnen zum Aufgabenspektrum.
Diversity Manager:innen wirken des Weiteren auch bei der Personalauswahl und beim Employer Branding mit und sorgen dafür, dass Recruiting-Prozesse diversitätssensibel gestaltet werden und Talente, die strukturelle Diskriminierung erfahren, gezielt angesprochen und ermutigt werden, sich zu bewerben.
Dieser Beruf erfordert starke zwischenmenschliche Fähigkeiten, ein tiefes Gespür für soziale Ungleichheiten und eine strategische Denkweise, um Veränderungen in Organisationen zu bewirken.
9. People & Culture Manager:in
People & Culture Manager:innen sind dafür verantwortlich, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die Mitarbeitendenbindung und -zufriedenheit fördert. Der Job geht über die traditionellen Aufgaben der Personalverwaltung hinaus, da es hier nicht nur um das Management von Personalangelegenheiten geht, sondern darum, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der psychologische Sicherheit herrscht, sich Mitarbeitende wertgeschätzt fühlen und ihr volles Potenzial entfalten können.
Die People & Culture Manager:innen entwickeln Programme zur Mitarbeitendenentwicklung, wie Mentoring-Programme oder Weiterbildungen, und fördern eine offene und integrative Arbeitsatmosphäre. Sie spielen auch eine zentrale Rolle im Change Management, wenn es darum geht, Unternehmenskulturen bei Veränderungen oder Umstrukturierungen zu unterstützen. Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Position ist die Förderung von Transparenz und Vertrauen zwischen Management und Mitarbeitenden. Dazu gehört auch die regelmäßige Erhebung und Analyse von Mitarbeitendenfeedback, um kontinuierlich Verbesserungen in der Unternehmenskultur vorzunehmen. Das People & Culture Management arbeitet eng mit Führungskräften zusammen, um sicherzustellen, dass die Unternehmenswerte in allen Abteilungen gelebt werden.
Neben stark ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten benötigen People & Culture Manager:innen ausgeprägte Kenntnisse in den Bereichen Organisationspsychologie, Personal- und Organisationsentwicklung, Leadership und Unternehmenskultur.
Weitere angesagte Tätigkeitsprofile im Bereich Sustainability findest du hier.
Qualifikationen und Weiterbildungsmöglichkeiten
Nachhaltigkeitsmanager:in ist kein klassischer Ausbildungsberuf. In der Regel führt der Weg über ein Hochschulstudium und/oder spezialisierte Weiterbildungen in das Berufsfeld. Das macht diese Tätigkeit auch für Quereinsteiger:innen sehr attraktiv. Hier zeigen wir dir einige der gängigen Qualifikationsmöglichkeiten auf.
1. Hochschulstudiengänge
Die fachlichen Hintergründe von Nachhaltigkeitsmanager:innen können vielfältig sein und hängen zum Teil auch von der Branche ab, in der ihre Organisation tätig ist. Klassische Beispiele sind Umwelttechnik, Umwelt- und Ressourcenmanagement oder Wirtschaftsingenieurwesen mit passendem Schwerpunkt (z.B. Erneuerbare Energien). Auch Studiengänge in Betriebswirtschaft mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit sind geeignete Qualifikationen. Insbesondere im kommunalen Nachhaltigkeitsmanagement sind oft auch Geowissenschaftler:innen oder Raumplaner:innen häufig anzutreffen. Auch Wirtschaftspsychologie o.Ä. könnte mit Blick auf soziale Aspekte,Change Management und Organisationsentwicklung in Frage kommen.
Mittlerweile gibt es auch zahlreiche spezialisierte Hochschulstudiengänge, die sich auf unterschiedliche Aspekte der nachhaltigen Transformation und nachhaltiges Wirtschaften fokussieren und sich hervorragend für einen Einstieg ins Nachhaltigkeitsmanagement eignen, z.B.:
- Bachelor Nachhaltige Ökonomie und Management (B.A.) oder Master Nachhaltige Unternehmensführung (M.A.) an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
- Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen Energie- und Umwelttechnik (B.Eng.) an der Fachhochschule Münster
- Bachelor Nachhaltige Betriebswirtschaft (B.A.) an der Hochschule Trier
- Fernstudium Sustainability Management (MBA) an der Leuphana Universität Lüneburg
- Master International Sustainability Management (M.Sc.) an der ESCP Business School in Berlin und Paris
- Bachelor Nachhaltige Entwicklung (B.Sc.) oder Master Angewandte Nachhaltigkeit (M.Sc.) an der Hochschule Bochum
- Bachelor Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement (B.Sc.) an der Technischen Hochschule Ingolstadt
- Master Nachhaltige Unternehmensführung (M.Sc.) an der Universität Ulm
- MBA CSR & NGO Management der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
- Master Sustainable Management an der Universität Wuppertal
Viele weitere spannende Nachhaltigkeits-Studiengänge findest du auch in unserer Übersicht zu CSR-Studiengängen und unserem großen Studienführer.
2. Weiterbildungen und Zertifikate
Auch für Menschen mit Berufserfahrung, die sich im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement weiterqualifizieren wollen, gibt es zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten. Entsprechende Kurse und Lehrgänge bieten einen praxisnahen Einstieg und werden von verschiedenen Bildungsträgern angeboten, darunter die IHK und private Akademien. Beispiele:
- MBAs (ortsunabhängig) in Sustainability-Focused Innovation Management, ESG Management oder New Work & Organizational Psychology der Tomorrow University
- Lehrgang Sustainability Management der SHR Fernhochschule
- IHK-Lehrgänge im Bereich Nachhaltigkeits- und Klimaschutzmanagement mit unterschiedlichen Schwerpunkten
- Weiterbildung Nachhaltigkeitsmanagement bei der DEKRA
- Verschiedene Lehrgänge im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement der TÜV-Akademie
- 2-tägiges ESG-Seminar der VERSO Academy
3. Netzwerke und Mentorship
Für den Einstieg ins Nachhaltigkeitsmanagement sind fachliche Netzwerke enorm hilfreich. Auch die Teilnahme an einem Mentoring-Programm bietet die Möglichkeit, sich mit erfahrenen Expert:innen auszutauschen und Orientierung bei der Ausrichtung der nächsten Schritte zu finden. Ein Mentoring-Programm speziell für Nachhaltigkeitsverantwortliche bietet das Netzwerk Sustainability People Company.
Potentielle Arbeitgeber und Branchen
Die Nachfrage nach Nachhaltigkeitsmanager:innen steigt in nahezu allen Branchen. Unternehmen sind sich zunehmend bewusst, dass nachhaltiges Wirtschaften schon lange kein nice-to-have mehr ist, sondern eine Voraussetzung für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. In folgenden Bereichen werden Nachhaltigkeitsmanager:innen gesucht:
1. Großunternehmen und KMUs
Größere Unternehmen aus nahezu allen Branchen – von der Automobilindustrie über den Einzelhandel bis hin zur Finanzwirtschaft – suchen Nachhaltigkeitsmanager:innen, um ihre ökologischen und sozialen Ziele zu erreichen und gesetzliche Vorgaben erfüllen zu können. Aber auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
2. NGOs und öffentliche Verwaltung
Neben der Privatwirtschaft bieten auch Non-Profits und öffentliche Einrichtungen (z.B. Behörden, städtische Betriebe, Bildungs- und Forschungseinrichtungen) sowie kirchliche Institutionen Stellen für Nachhaltigkeitsmanager:innen an. In der öffentlichen Verwaltung spielen sie eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Umsetzung umweltpolitischer Maßnahmen auf regionaler, nationaler oder internationaler Ebene.
3. Zukunftsbranchen
Besonders stark wird der Bedarf an Nachhaltigkeitsmanager:innen in Branchen wie erneuerbare Energien, nachhaltige Bauwirtschaft und im Bereich Kreislaufwirtschaft wachsen. Diese Sektoren stehen im Zentrum der globalen Bemühungen, dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Gehaltsaussichten und Karriereperspektiven
Die Gehaltsaussichten für Nachhaltigkeitsmanager:innen variieren je nach Branche, Unternehmensgröße und Berufserfahrung.
Das Einstiegsgehalt für Nachhaltigkeitsmanager:innen liegt in Deutschland durchschnittlich bei etwa 45.000 bis 55.000 € brutto im Jahr. Mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung kann das Gehalt auf 70.000 bis 100.000 € ansteigen, insbesondere in großen Unternehmen oder international agierenden Konzernen.
Die Karriereaussichten im Nachhaltigkeitsmanagement sind ausgezeichnet. Es handelt sich um ein wachsendes Feld, und die Bedeutung dieses Berufs wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Führungspositionen, wie der Chief Sustainability Officer (CSO), bieten erfahrenen Nachhaltigkeitsmanager:innen zusätzliche Aufstiegsmöglichkeiten.
Stellenbörsen
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Fazit: Ein Job mit Zukunft und Verantwortung
Eine berufliche Tätigkeit als Nachhaltigkeitsmanager:in ist nicht nur spannend und vielseitig, sondern auch eine echte Chance, einen positiven gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. In einer Welt, die vor ökologischen Herausforderungen steht, sind qualifizierte Nachhaltigkeitsmanager:innen gefragter denn je. Wer eine Leidenschaft für Umwelt- und Klimathemen hat und gleichzeitig strategisch und unternehmerisch denken kann, kann in diesem Berufsfeld eine erfüllende und zukunftssichere Karriere finden.