Warum es so wichtig ist, professionell abzusagen
Klar, du bist zu nichts verpflichtet. Aber wie du absagst, sagt viel über dich aus – und kann sich auf deine Zukunft auswirken:
- Du zeigst Professionalität – auch (oder gerade) wenn du Nein sagst.
- Du hinterlässt einen positiven Eindruck – vielleicht ergibt sich später nochmal eine Gelegenheit.
- Auch Arbeitgeber sind untereinander vernetzt – und gerade in kleinen Branchen spricht sich vieles schnell herum.
Kurz: Eine respektvolle Absage öffnet mehr Türen, als sie schließt.
Du suchst nach einem Job mit Sinn?
Du suchst nach einem Job mit Sinn?
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Absage?
Sobald du sicher bist, dass du das Angebot nicht annehmen willst – sag ab.
Je länger du wartest, desto schwieriger wird’ es - sowohl für das Unternehmen, das dich einplant, als auch für dich selbst, weil du dich im Kopf schon verabschiedet hast, aber formal noch nicht.
Ghosting ist keine Option. Auch wenn du dich vor dem Anruf oder der E-Mail drückst – ein klares Nein ist besser als prokrastinieren oder der Situation komplett auszuweichen.
Wie lehne ich ein Jobangebot höflich und professionell ab?
Ob telefonisch oder per E-Mail – beides ist möglich. Eine E-Mail ist in den meisten Fällen absolut ausreichend. Wenn du das Angebot jedoch telefonisch erhalten hast, ist es besonders wertschätzend, auch telefonisch abzusagen. Das wirkt verbindlicher und wird meist sehr positiv aufgenommen.
Tipps für die telefonische Absage:
Ein Anruf kann unangenehm wirken – aber: Er geht schnell, wirkt professionell und zeigt, dass du Verantwortung übernimmst. So klappt's:
- Zeitpunkt gut wählen: Ruf zu gängigen Bürozeiten an – und möglichst zeitnah nach deiner Entscheidung.
- Kurz vorbereiten: Notiere dir die wichtigsten Punkte – gerade, wenn du nervös bist.
- Direkt und freundlich formulieren: Sag klar, dass du absagst – ohne Ausflüchte.
- Wertschätzung ausdrücken: Danke deiner Ansprechperson für das Angebot und die Gespräche.
- Ruhig und freundlich bleiben – auch bei Rückfragen.
Beispiel-Formulierung für eine telefonische Absage:
„Vielen Dank nochmal für das Angebot und die guten Gespräche. Ich habe mich jedoch dazu entschieden, das Angebot nicht anzunehmen. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich habe eine Option gefunden, die noch besser zu meinen aktuellen Zielen passt. Ich danke Ihnen herzlich für die Möglichkeit und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.“
💡 Tipp: Wenn du dich telefonisch meldest, ist es trotzdem sinnvoll, im Anschluss eine kurze E-Mail zu schreiben – als formale Bestätigung und für die Unterlagen des Unternehmens. So ist alles sauber dokumentiert.
Beispiel für eine Absage per E-Mail
Betreff: Absage zum Stellenangebot [Jobtitel]
Guten Tag Frau/Herr [Name],
vielen Dank für Ihr Angebot und die interessanten Gespräche in den vergangenen Wochen.
Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, ein anderes Angebot anzunehmen, das besser zu meinen aktuellen beruflichen Zielen passt.
Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen – gerade weil ich Ihre offene Art und den Einblick in Ihr Unternehmen sehr geschätzt habe.
Ich wünsche Ihnen für die weitere Personalsuche alles Gute und freue mich, wenn sich unsere Wege zu einem späteren Zeitpunkt erneut kreuzen.
Beste Grüße
[Vorname Nachname]

Was, wenn ich den Arbeitsvertrag schon unterschrieben habe?
Das kommt öfter vor, als man denkt: Vertrag unterschrieben, und dann doch Zweifel – oder plötzlich eine bessere Option. Wichtig zu wissen: Auch nach der Unterschrift ist ein Rückzieher möglich, solange das Arbeitsverhältnis noch nicht begonnen hat.
So gehst du vor:
- Schnell handeln: Melde dich sofort, sobald du dir sicher bist. Je näher der Starttermin, desto dringender.
- Persönlich kommunizieren: Ein Anruf ist hier ein Muss – alles andere wirkt respektlos.
- Ehrlich, aber diplomatisch erklären: Keine ausschweifenden Rechtfertigungen – aber ein klarer, nachvollziehbarer Grund hilft.
- Dankbar bleiben: Bedanke dich für das Vertrauen und zeig, dass dir die Absage nicht leicht fällt.
Beispiel für eine Formulierung:
“Nach intensiver Überlegung habe ich mich entschieden, die Stelle bei Ihnen doch nicht anzutreten. Diese Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen.
Ich möchte mich ausdrücklich für das entgegengebrachte Vertrauen und Ihre Zeit bedanken. Leider hat sich kurzfristig eine neue Option ergeben, die beruflich besser zu meiner aktuellen Lebenssituation passt.
Es tut mir leid, dass ich Ihnen dadurch Umstände bereite – und ich wünsche Ihnen alles Gute für die weitere Suche."
Was tun bei schlechten Erfahrungen im Bewerbungsprozess?
Manchmal läuft der Bewerbungsprozess einfach mies. Du hast zum Beispiel lange auf Feedback gewartet, wurdest mehrfach vertröstet oder hast dich im Gespräch nicht ernst genommen gefühlt. Solltest du das Unternehmen darauf hinweisen?
Ja – aber mit Fingerspitzengefühl. Ehrliches, sachlich formuliertes Feedback kann helfen, Prozesse zu verbessern. Aber:
- Bleib sachlich, nicht emotional.
- Verwende Ich-Botschaften („Ich habe den Ablauf als… erlebt“ statt „Ihr Prozess ist eine Katastrophe“).
- Ziel ist Verbesserung, nicht Abrechnung. Wenn du das Gefühl hast, dass du einfach nur Frust loswerden willst, kann Schweigen die bessere Option sein.
Formulierungsbeispiel für konstruktives Feedback:
Guten Tag Frau/Herr [Name],
vielen Dank für die Gespräche und das Angebot.
Ich möchte Ihnen – unabhängig von meiner Entscheidung – gern ein kurzes Feedback geben: Ich habe den Bewerbungsprozess an einigen Stellen als etwas unübersichtlich erlebt, insbesondere hinsichtlich der Rückmeldungen.
Ich bin mir bewusst, dass viel los ist, aber eine klarere Kommunikation wäre für Bewerber:innen sicher hilfreich.
Ich wünsche Ihnen und dem Team weiterhin viel Erfolg.
Beste Grüße
[Name]
Fazit: Professionalität und Fairness zahlen sich aus
Ein Jobangebot abzulehnen ist nicht einfach – aber absolut legitim. Wichtig ist nur, wie du es machst: klar, wertschätzend, ehrlich.
Wer souverän absagt, zeigt Haltung – und lässt sich Chancen für später offen. Denn: Nur weil du heute Nein sagst, heißt das nicht, dass ihr euch morgen nicht nochmal begegnet.