(Ein Auszug aus dem Zeitmanagement-Ratgeber und Motivationsbestseller „Golden Rules: Erfolgreich lernen und arbeiten – Alles, was du brauchst.“ Von Dr. Martin Krengel.)
Bestsellerautor Stephen Covey hat dafür einen guten Tipp: Er beschreibt einen Mitarbeiter, dessen Chef ihm eine neue Aufgabe aufbrummen wollte. Dieser zeigte dem Chef einen sorgsam ausgearbeiteten Projektplan und sagte: »Gern erledige ich das für Sie. Welches dieser Projekte soll ich im Gegenzug streichen?« Verblüfft zog der Chef weiter und suchte sich ein anderes Opfer.
Management-Guru Ken Blanchard rät, sich unangenehme Aufgaben als einen Affen vorzustellen. Der sitzt auf der Schulter von Kollegen oder Chefs, die nur auf eine Gelegenheit warten, dich um einen Gefallen zu bitten. Sagst du ja, springt dieser „Affe“ zu dir und du hast die unangenehme Aufgabe dann am Hals. Diese Metapher war so einprägsam, dass sich nun in einigen amerikanischen Firmen Mitarbeiter gleich zurufen: »Lass deinen Affen bei dir!« Eine scherzhafte Art, sich auf seine eigenen Aufgaben und Prioritäten zu konzentrieren und dem anderen charmant zu sagen »Nein, das geht jetzt leider nicht!«.
Auch im Studium gibt es genügend »Kannst-du-mir-mal-eben-helfen?-Fallen«. Einmal leichtgläubig hereingetappt, sitzen wir stundenlang an einer Sache fest, die uns nicht weiter bringt und die die/der andere auch gut hätte allein erledigen können. Es fällt vielen schwer, »Nein!« zu sagen. Das wird unbewusst oder bewusst ausgenutzt. Solche „Durchhangler“ solltest du meiden oder das Problem klar ansprechen. Sonst bist du am Ende mal wieder die/der einzige, der in der „Gruppenarbeit“ das Referat ausarbeitet oder derjenige, der die schlecht formatierte Präsentation für den Kunden spät in der Nacht noch aufpolieren muss!
Mir kommt bei der Metapher noch eine weitere Assoziation, nämlich die an ein „Affen-Theater“. »Mach nicht so ein Affentheater« heißt so viel wie, dass wir nicht so viel Wind um nichts machen sollten. Ebenso halten wir uns gerne viel zu lange mit Nebensächlichkeiten auf und regen uns über Dinge auf, die wir nicht ändern können: Da gibt es die intensivsten Weltverbesserungsdiskussionen am Frühstückstisch. Den Klatsch über die Kommilitonen in der Mensa. Oder die Spekulationen um das neue Outfit der Kollegin am Wasserspender. Dieser Tratsch mag mal abends beim Wein amüsant sein, bringt dich aber bei der Arbeit keinen Schritt weiter.
Die Uni, das Büro aber auch der eigene Hausflur gleicht manchmal einem Dschungel. Ob es nun Affen oder einfach nur Labertaschen sind – sie können dich stundenlang mit Nebensächlichem und Energie raubenden Sorgen aufhalten, statt Dinge anzupacken. Kümmere dich lieber um deine Projekte und nutze eine passende Gelegenheit um dich abzusetzen. Jeder hat dabei seine eigene Art, sich charmant aus der Diskussion zu ziehen oder sich abzugrenzen. Einige Ideen:
- »Tut mir Leid, diesmal bin ich selbst im Stress!«
- »Wenn ich meine Sache bald fertig kriegen sollte, rufe ich dich an, ja?«
- Täusche Stress / Unwohlsein / Termine / Anrufe etc. vor
- Ach, du hast gerade einen Freund/ jemanden Wichtigen um die Ecke gehen sehen: Du musst jetzt unbedingt schnell los ...
Abschließend eine Klarstellung: Es geht nicht darum, zum Sozialmonster zu werden. Aber trenne Arbeit von Freizeit und unterscheide den kurzen Smalltalk, der ein Interesse am Gegenüber signalisiert, von unwichtigem und zähem Geplauder. Jemandem zuzuhören und einen Rat zu geben ist etwas Schönes. Doch ziehe Konsequenzen, wenn du merkst, dass du ständig als „Kummer-Kasten“ missbraucht wirst.
Golden Rules. Erfolgreich lernen und arbeiten: Alles, was man braucht, Martin Krengel, Lauchhammer: Eazybookz, 2013 – ISBN: 978-3-941-19344-4 – 15,95 €
Mehr Infos zum Buch & zum Autor über folgenden Link:
http://www.studienstrategie.de/buecher/golden-rules/
Über den Autor:
Dr. Martin Krengel ist leidenschaftlicher Autor. Er schrieb den Lernratgeber "Bestnote" und den Motivations-Bestseller Nr. 1 "Golden Rules", in dem er jeweils die 10 wichtigsten Regeln für Zeitmanagement, Konzentration, Motivation, Organisation und Selbstcoaching prägnant auf den Punkt bringt.
In seinem neuestem Buch "Stoppt die Welt – ich will aussteigen" experimentiert er mit verschiedenen Lebens- und Arbeitsmodellen auf diversen Erdeteilen und ergründet wie junge Menschen ihr Aussteiger- und Expat-Leben in China, Australien, Südamerika, der Südssee und in New York empfinden. Zusammen mit 300 Farbfotos und frechem Unterton ist das Buch gleichzeitig anregender und entspannender Reisebericht inklusive Karriere-Reflexion.
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