10 Berufe für den Umwelt- und Naturschutz

Wer sich nicht nur privat, sondern auch beruflich für den Natur- und Umweltschutz einsetzen möchte, dem bietet dieses spannende Berufsfeld unterschiedliche und sehr abwechslungsreiche Jobmöglichkeiten: Von der technischen Entwicklung und Analyse über den Erhalt natürlicher Lebensräume bis hin zur Umsetzung nachhaltiger Konzepte ist hier alles dabei. Um dir eine kleinen Eindruck zu geben, welche Perspektiven sich dir eröffnen, haben wir eine Übersicht von 10 Berufen zusammengestellt, mit denen du im Umweltschutz tätig werden kannst.

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von Oliver Adria, 30. Januar 2023 um 10:00 (Update)

BWL, Jura und Psychologie führen seit Jahren die Liste der beliebtesten Studienfächer in Deutschland an und auch im Ausbildungsbereich sind kaufmännische Ausbildungen ganz vorne mit dabei – verständlicherweise, denn hier bieten sich nach erfolgreichem Abschluss (vermeintlich) die abwechslungsreichsten Berufsoptionen für Absolvent:innen. Wenige beschäftigen sich allerdings mit einer Branche, die, neben guten Einstiegschancen und relativ hohen Gehältern, auch eine sehr abwechslungsreiche und vor allem sinnstiftende Tätigkeit bietet: Der Umwelt- und Naturschutz.

In den letzten Jahren ist der Bedarf an talentierten und motivierten Nachwuchskräften stark angestiegen, so dass Absolvent:innen hier aus einer großen Anzahl an neu entstehenden Tätigkeitsfeldern auswählen können. Im Zuge der Energie- und Verkehrswende sowie der immer stärker werdenden Bedeutung von Klimaschutz-Maßnahmen ist damit zu rechnen, dass der Bedarf an Umwelt-Expert:innen auf dem Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren immer weiter wachsen wird.

Ein Schwerpunkt im Umwelt- und Naturschutz liegt im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Doch aus Kommunikationstalente finden z.B. als Fundraiser:in oder Campaigner:in in Umweltschutzorganisationen spannende berufliche Perspektiven. Doch nicht nur Non Profit-Organisationen und Forschungseinrichtungen sind hier potenzielle Arbeitgeber – auch privatwirtschaftliche Unternehmen und Behörden haben Schnittstellen zu diesem Themenfeld. Im folgenden geben wir dir einen Überblick über 10 interessante Berufe mit Bezug zum Natur- und Umweltschutz:

1. Beamt:in in der Umweltverwaltung 

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Der erste Job, den wir dir in dieser Auflistung vorstellen wollen, ist der höhere technische Dienst in der Umweltverwaltung. Die hier tätigen Beamt:innen sorgen dafür, dass gesetzliche Vorgaben zum Umweltschutz eingehalten und umgesetzt werden.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Beamt:innen in der Umweltverwaltung erstellen u.a. Berichte, beurteilen Gutachten und geben nach eingehender Untersuchung der fachlichen und rechtlichen Gegebenheiten die Genehmigungen für Bauprojekte verschiedener Art. Dabei achten sie besonders darauf, dass Umweltschutzbestimmungen eingehalten und die Natur, aber auch der Mensch, von schädlichen Einflüssen (z.B. Schadstoff-Emissionen, Lärm). geschützt werden. Daher stehen sie auch meist im engen Kontakt mit den Antragsteller:innen und beraten und vermitteln z.B. bei Interessenkonflikten oder bei der Verletzung bestimmter Auflagen.

Darüber hinaus kontrollieren und überwachen Beamt:innen der Umweltverwaltung auch bereits bestehende Gebäude oder Anlagen, wie z.B. Industrieanlagen, Klärwerke, Mülldeponien oder Einrichtungen zum Strahlenschutz. Vor Ort nehmen sie Proben und schauen, ob eventuell Schadstoffgrenzen überstiegen werden, Filter- und Schutzsysteme ordentlich funktionieren und die verschiedenen Anlagen in einwandfreiem Zustand sind. Als Umweltbeauftragte stehen sie Bürger:innen auch als Ansprechpartner:innen für verschiedene Natur- und Umweltbelange zur Verfügung, prüfen Beschwerden und vermitteln bei Streitigkeiten, z.B. zwischen Konzernen und Aktivist:innen.

Bei einer Tätigkeit in einer der obersten Landesbehörden gehören auch das Entwerfen von Gesetzestexten und Verwaltungsvorschriften sowie die Überwachung ihrer Implementierung und Umsetzung zu ihren Aufgaben. Meistens haben sie als Beamt:innen im höheren Dienst auch eine leitende Funktion inne, im Rahmen derer sie dafür verantwortlich sind, dass die ihnen unterstellte Abteilung gut und reibungslos funktioniert. Zudem repräsentieren und vertreten sie die Dienststelle auch nach außen hin. 

Benötigte Qualifikationen

Wer als Beamt:in in der Umweltverwaltung arbeiten möchte, braucht mindestens einen Masterabschluss in einem relevanten technischen oder naturwissenschaftlichen Fach. Dazu gehören, je nach Schwerpunkt der Behörde, z.B.

  • Umwelttechnik
  • Geowissenschaften
  • Regionalplanung
  • Landschaftsökologie
  • Chemieingenieurwesen
  • Geotechnologie
  • Bauingenieurwesen
  • Sicherheitstechnologie

Hinzu kommen noch zusätzliche Voraussetzungen wie z.B. die gesundheitliche Eignung, die deutsche Staatsbürgerschaft (oder die eines anderen EU-Landes) sowie eine »geistige und charakterliche Eignung«, die über ein Auswahlverfahren festgestellt wird. Erfüllt man die Voraussetzungen, erfolgt eine Ausbildung bei der Umweltverwaltung, die in der Regel mit einer Laufbahnprüfung bzw. der Großen Staatsprüfung abgeschlossen wird. Bei bestandener Prüfung wird man anschließend zum/zur Beamt:in berufen. 

Gehaltsaussichten

Als Berufsanfänger:in wird man in diesem Berufszweig in der Regel der Besoldungsgruppe A 13 zugeteilt, was einem monatlichen Bruttomonatseinkommen von etwa 5.000 € entspricht. Das Gehalt variiert je nach Bundesland und steigt mit zunehmender Erfahrung automatisch stufenweise an. Eine detaillierte Berechnung kannst du hier vornehmen.

Beamt:innen der Umweltverwaltung können aber im Laufe ihrer Karriere in Ämter bis zur Besoldungsgruppe A 16 aufsteigen, was einem Gehalt von ca. 7.800 € brutto im Monat entspricht.

Mögliche Arbeitgeber

Beamt:innen in der Umweltverwaltung können in verschiedenen Institutionen und Organisationen tätig sein, die sich mit Umwelt- und Naturschutz, Klimapolitik und nachhaltiger Entwicklung befassen. Innerhalb der Verwaltungsgliederung können sie auf kommunaler Ebene, Landes- oder Bundesebene beschäftigt sein:

Bundesverwaltung: Beamt:innen arbeiten hier auf nationaler Ebene in Ministerien und nachgeordneten Behörden. Dazu zählen u.a.

  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
  • Umweltbundesamt (UBA)
  • Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Landesverwaltung: Jedes Bundesland hat eigene Umweltbehörden und Ministerien, die für die Umsetzung und Kontrolle von Umweltgesetzen zuständig sind.

  • Umweltministerien der Bundesländer (z.B. Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg)
  • Landesämter für Umwelt oder Naturschutz (z.B. Landesamt für Umwelt Brandenburg, Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Die Aufgaben umfassen hier:

  • Genehmigungsverfahren für Industrieanlagen
  • Überwachung von Umweltstandards
  • Planung und Umsetzung von Klimaschutzprojekten

Kommunale und regionale Verwaltungen: Auf regionaler und lokaler Ebene arbeiten Beamte für z.B.

  • Umwelt- und Naturschutzämter in Landkreisen, Großstädten oder Gemeinden
  • Verwaltungsverbände und regionale Planungsverbände (z.B. Regionalplanung im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege)

Hier kümmern sie sich u.a. um:

  • Umweltbildung und Bürgerbeteiligung
  • Kontrolle von Abfall- und Wassermanagement
  • Förderung lokaler Klimaschutzmaßnahmen

Internationale Organisationen und Netzwerke: Beamt:innen mit entsprechenden Qualifikationen können auch für supranationale Institutionen tätig sein.

  • Europäische Umweltagentur (EEA)
  • Europäische Kommission (Generaldirektion Umwelt oder Klima)
  • UN-Umweltprogramm (UNEP)
  • Netzwerke wie ICLEI (Local Governments for Sustainability)

Sonderbehörden und spezialisierte Einrichtungen:

  • Wasserwirtschaftsämter, die für den Schutz von Gewässern und Wasserressourcen sorgen
  • Forstämter und Naturschutzwachen, die für Pflege und Erhalt von Naturschutzgebieten zuständig sind
  • Luftreinhalte- und Immissionsschutzbehörden, welche die Überwachung von Emissionen und Luftqualität übernehmen.

Bildungs- und Forschungsbereich (öffentlich-rechtlich): Hier übernehmen Beamt:innen in der Umweltverwaltung eine Vielzahl von Aufgaben, die sich auf Lehre, Forschung, Beratung und Wissenstransfer konzentrieren, z.B. an Hochschulen und Universitäten mit Studiengängen im Umweltbereich sowie in Forschungszentren wie dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).

2. Energiemanager:in 

Energiemanager:innen sind Expert:innen für die Entwicklung und Durchführung verschiedener Konzepte zur Erhöhung der Energieeffizienz von Unternehmen.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Sie sammeln energietechnische Informationen und Daten, bereiten diese auf und besprechen dann im Team, welche Maßnahmen zu einem geringeren Energieverbrauch führen könnten. Diese setzen sie anschließend in Projektgruppen um und kontrollieren regelmäßig, ob Anpassungen nötig sind. Neben organisatorischen Fähigkeiten braucht es daher vor allem auch technisches Verständnis und ein wirtschaftliches Denken. Nicht selten leiten Energiemanager:innen ein eigenes Team und berichten direkt an die Führungsetage. Zwischenmenschliche Kompetenzen sind daher auch sehr wichtig und erleichtern den Arbeitsalltag enorm. Energiemanager:innen können dabei entweder in einem Unternehmen fest angestellt sein oder als Selbstständige für mehrere Auftraggeber tätig sein. 

Benötigte Qualifikationen

Voraussetzungen für die Ausübung dieses Berufs ist meist ein abgeschlossenes Studium z.B. in den Bereichen

  • Energie- und Ressourcenmanagement
  • Unwelt- und Energietechnik
  • Erneuerbare Energien
  • Nachhaltigkeitsmanagement
  • Umweltingenieurwesen
  • Umweltinformatik

Gehaltsaussichten

Als (fest angestellte:r) Energiemanager:in verdient man, je nach Qualifikation und Erfahrung, zwischen 3.800 € und 5.500 € brutto im Monat.

Mögliche Arbeitgeber

Energiemanager:innen sind äußerst gefragt und finden in einer Vielzahl von Branchen und Organisationen Anstellung, da die Optimierung von Energieverbrauch und -effizienz für viele Unternehmen und Institutionen von wachsender Bedeutung ist. Hier sind mögliche Arbeitgeber und Tätigkeitsbereiche:

Industrieunternehmen: Große Produktionsbetriebe (z.B. in der Metall- und Stahlverarbeitung, dem Maschinenbau oder der chemischen Industrie sowie in der Lebensmittelindustrie) haben einen hohen Energieverbrauch und suchen Energiemanager:innen, um Kosten zu senken und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen

Energieversorger und Stadtwerke: Dazu gehören z.B. lokale und regionale Energieversorger für Strom, Gas oder Fernwärme, Betreiber von erneuerbaren Energien (z. B. Wind- und Solarparks) sowie Stadtwerke, die oft auch für öffentliche Gebäude zuständig sind.

Immobilienwirtschaft: Energiemanager:innen arbeiten häufig in der Gebäudewirtschaft, um den Energieverbrauch von Wohn- und Gewerbeimmobilien zu optimieren, z.B. bei Wohnungsbaugesellschaften, Immobilienentwicklern oder Facility-Management-Unternehmen.

Verkehr und Logistik: Potentielle Arbeitgeber in dieser Branche sind z.B. Eisenbahnunternehmen und Flughäfen, die ihren Energiebedarf optimieren möchten sowie Logistikunternehmen, die vor der Aufgabe stehen, ihre Flotten effizienter zu betreiben.

Beratungsunternehmen: Auch Energie- und Umweltberatungsfirmen, die Unternehmen dabei unterstützen, Energiemanagementsysteme einzuführen, stellen gerne Energiemanager:innen als Consultants ein. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Nachhaltigkeitsberatungen mit Fokus auf Ressourcen- und Energieeffizienz.

Öffentlicher Sektor: Behörden und öffentliche Einrichtungen setzen Energiemanager:innen ein, um den Energieverbrauch in kommunalen Gebäuden und Infrastrukturprojekten zu optimieren. Dazu gehören Kommunen und Landkreise, Ministerien und andere staatliche Stellen sowie Bildungseinrichtungen wie Universitäten oder Schulen.

3. Forstwirt:in

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Sich um Wälder, Forstwege und Wildtiere zu kümmern, ist die Hauptaufgabe von Forstwirt:innen.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Zu den Aufgaben gehört z.B., Bäume vor Schädlingen zu schützen, neue Bestände zu begründen, alte Bäume abzuholzen, Waldwege, Parkbänke und Picknickplätze instandzuhalten sowie Nistkästen anzubringen und Wildfutterplätze einzurichten. Die Arbeit von Forstwirt:innen findet also größtenteils im Freien statt und sie haben einen direkten Einfluss auf eines der wichtigsten Ökosysteme unseres Planeten: Den Wald. Deshalb ist es auch wichtig, dass sie ein hohes Verantwortungsbewusstsein und eine gewisse Naturverbundenheit mitbringen. Auch körperliche Fitness sowie handwerkliches Geschick sind wichtige Eigenschaften für Forstwirt:innen. 

Benötigte Qualifikationen

Als Forstwirt:in tätig werden kann man nach Abschluss einer dualen Ausbildung, die meist im öffentlichen Dienst, Privatforstbetrieben oder bei Forstunternehmen stattfindet. Die Wahrscheinlichkeit, nach einer dualen Ausbildung vom Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden, ist hoch. Neben den praktischen Fähigkeiten wird im Blockunterricht an Berufsschulen zudem auch theoretisches Wissen vermittelt, was auch betriebswirtschaftliche und administrative Kenntnisse einschließt. Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und es wird mindestens ein Hauptschulabschluss vorausgesetzt.

Wer gerne die Karriereleiter hinaufklettern möchte, kann sich anschließend entweder mit Fortbildungen weiter spezialisieren oder auch ein Studium der Forstwirtschaft anschließen. Nach dem Studium stehen vor allem leitende, betriebswirtschaftliche und administrative Aufgaben im Vordergrund, etwa bei einer Behörde oder einem Ministerium. 

Gehaltsaussichten

Das Einstiegsgehalt nach Abschluss der Ausbildung liegt bei ca. 1.900 Euro brutto im Monat, mit entsprechender Berufserfahrung steigt es auf ca. 3.000 Euro. Als Fortswirtschaftsmeister:in, in leitender Position oder als Beamt:in im öffentlichen Dienst steigt natürlich auch das Gehalt entsprechend an.

Mögliche Arbeitgeber

Fortwirt:innen finden in verschiedenen Bereichen Anstellung, die sich mit der nachhaltigen Nutzung, Pflege und Bewirtschaftung von Wäldern sowie dem Natur- und Umweltschutz befassen:

Öffentlicher Dienst: Passende Institutionen sind z.B. Forstämter der Bundesländer, Forstämter auf Gemeinde- oder Kreisebene, Waldverwaltungen von Städten oder auf Bundesebene das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie das Bundesamt für Naturschutz (BfN).

Privatwirtschaft: Hier finden Forstwirt:innen Anstellung bei z.B. Forstgenossenschaften, Waldbesitzervereinigungen sowie privaten Waldbesitzer:innen (z.B. Adelsfamilien oder Großgrundbesitzer:innen). Auch Unternehmen, die sich auf Waldpflege, Holzernte, Aufforstung und Schädlingsbekämpfung spezialisieren, Anbieter von digitalen Lösungen für die Forstwirtschaft sowie die Holz- und Papierindustrie bieten berufliche Perspektiven.

Umwelt- und Naturschutzorganisationen: Spannende Stellen bieten auch NGOs mit Fokus auf Waldschutz und nachhaltige Landnutzung (z.B. WWF, Greenpeace oder NABU) sowie Vereine und Verbände, die sich für den Erhalt von Biodiversität und Waldökosystemen einsetzen.

Wissenschaft und Forschung: Potentielle Arbeitgeber sind hier z.B. Universitäten mit forstwissenschaftlichen Fakultäten (z.B. Universität Freiburg, TU München), Forschungsinstitute wie das Thünen-Institut für Waldökosysteme oder das Max-Planck-Institut für Biogeochemie sowie die Helmholtz-Zentren mit Fokus auf Klimawandel und Ökosystemforschung.

Entwicklungszusammenarbeit: Auch auf internationaler Ebene sind Forstwirt:innen gefragt, wo sie Programme zu Aufforstung, Klimaschutz und Biodiversität begleiten. Mögliche Arbeitgeber sind u.a. die FAO (Food and Agriculture Organization), GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), Weltbank oder UN-Organisationen.

Bildung und Beratung: Forstwirt:innen können in Umweltbildungseinrichtungen und Naturparks die pädagogische Arbeit in Bezug auf Waldökosysteme übernehmen. Auch die Beratung von Waldbesitzer:innen oder Unternehmen zu nachhaltiger Forstwirtschaft kann ein Tätigkeitsfeld sein.

4. Geoökolog:in

Geoökolog:innen arbeiten an der Schnittstelle von Umwelt- und Geowissenschaften und untersuchen, wie der Mensch natürliche Umweltsysteme beeinflusst.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Zu diesen menschlichen Einflüssen gehören z.B. Eingriffe in Böden, Gewässer und in die Atmosphäre. Geoökolog:innen führen dazu umfassende Analysen durch (z.B. zu Wechselwirkungen zwischen den Energie- und Stoffkreisläufen verschiedener Ökosystemeinheiten) und konzipieren im Anschluss Strategien und Maßnahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Ziele sind dabei z.B. die Minimierung von Umweltverschmutzungen und -schäden und die Wiederherstellung von natürlichen Lebensräumen.

Benötigte Qualifikationen

Als eigenständiges Studienfach wird Geoökologie an mehreren Universitäten und Hochschulen in Deutschland angeboten: In Bayreuth, Potsdam, Tübingen, Freiberg und Karlsruhe.

Studienschwerpunkte sind vor allem die Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik und Mathe und Geologie) sowie das Erlernen wissenschaftlicher Analysemethoden. Darüber hinaus müssen auch Wahlpflichtkurse belegt werden. Da sich das Studienangebot an den verschiedenen Universitäten etwas unterscheidet, sollte man vorher genau schauen, welche Inhalte einen am meisten interessieren bzw. für die angestrebte berufliche Laufbahn am nützlichsten sind. 

Gehaltsaussichten

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten ist eine genaue Auskunft zum späteren Gehalt eher schwierig, es dürfte sich in den allermeisten Fällen aber im Rahmen zwischen 3.700 € und 4.700 € brutto monatlich bewegen. Als selbständige:r Berater:in ist mit einiger Erfahrung auch noch mehr drin.

Mögliche Arbeitgeber

Geoökolog:innen steht ein breites Berufsfeld offen, das Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sowie nachhaltige Ressourcennutzung umfasst. Ihr interdisziplinäres Wissen ermöglicht es ihnen, in Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Beratung tätig zu sein. Hier sind potenzielle Arbeitgeber für Geoökolog:innen:

Öffentlicher Dienst: In Frage kommen z.B. Umwelt- und Naturschutzämter auf Landes-, Stadt- oder Kreisebene, Wasserwirtschaftsämter oder Abteilungen für Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung. Auf Bundes- und Landesebene schreiben u.a. das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) oder das Umweltbundesamt (UBA) regelmäßig passende Stellen aus.

Forschung und Wissenschaft: In diesem Feld eignen sich Universitäten und Hochschulen mit Instituten für Geoökologie, Geowissenschaften, Klimaforschung oder Umwelttechnik sowie Forschungsinstitute wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Max-Planck-Institut für Meteorologie oder Biogeochemie, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) oder das Thünen-Institut.

Umwelt- und Naturschutzorganisationen: Im Non-Profit-Bereich führen Geoökologi:innen Projekte im Bereich Renaturierung, nachhaltige Landnutzung und Wasserressourcenmanagement durch. Mögliche Arbeitgeber sind NGOs mit Fokus auf Biodiversität und Ökosystemschutz wie WWF, Greenpeace, NABU oder BUND.

Entwicklungszusammenarbeit: Auf internationaler Ebene können Geoökolog:innen in Projekten für nachhaltige Landnutzung oder Klimaanpassung tätig sein. In Frage kommende Organisationen sind z.B. UN-Organisationen wie UNEP oder UNESCO, die FAO (Food and Agriculture Organization) oder GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit).

Wirtschaft und Industrie: Auch in der Privatwirtschaft sind die Fähigkeiten von Geoökolog:innen gefragt, etwa für das Umweltmanagement in der Rohstoffindustrie, die Rekultivierung von ehemaligen Bergbauflächen sowie in der Wasser- und Abfallwirtschaft.

Versicherungen und Risikomanagement: Ein spannendes Tätigkeitsfeld können zudem Risikoanalysen und Strategien zur Anpassung an den Klimawandel sein. Mögliche Arbeitgeber stellen z.B. Versicherungsunternehmen mit Fokus auf Naturgefahren und Klimarisiken dar.

5. Ingenieur:in für Umwelttechnik 

Ingenieur:innen für Umwelttechnik/Umweltschutz werden umgangssprachlich meist einfach Umweltingenieur:innen genannt. Sie vereinen in ihrem Job technische und umweltschützende Elemente und stellen so z.B. sicher, dass Umweltbelastungen vermieden und die Entwicklung neuer Konzepte für ressourcenschonendere Prozesse vorangetrieben werden.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Je nach Arbeitgeber können sich die Tätigkeitsschwerpunkte unterscheiden, im Allgemeinen geht es aber darum, technische Verfahren und Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und des Menschen vor Schadstoffen, Lärm und anderen negativen Einflüssen zu entwickeln, planen und zu überwachen. Hierfür nutzen oder entwickeln sie Geräte, Verfahren, Systeme oder Anlagen zur Umweltanalyse oder für den Schutz der Umwelt. So gehören beispielsweise erneuerbare Energien wie z.B. Solar- oder Windkraft, das Recycling, der Gewässerschutz sowie das Ver- bzw. Entsorgungswesen zu ihren Tätigkeitsbereichen.

Sie können aber auch unmittelbar im Umweltschutz aktiv werden, indem sie als Ingenieur:innen für die technische Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen und -dienstleistungen zuständig sind. Darüber hinaus bieten auch Behörden, Kommunen und Ministerien spannende Arbeitsbereiche (siehe oben: Beamt:in in der Umweltverwaltung). Ingenieurbüros und verschiedene Industrien (Chemie, Elektro, Bauwesen etc.) sind auch immer auf der Suche nach Spezialist:innen für Umwelttechnik. 

Benötigte Qualifikationen

Umwelttechnik bzw. Umweltingenieurwesen kann man an verschiedenen deutschen Hochschulen und Universitäten studieren. Schwerpunkte im Studium sind vor allem Mechanik, Mathematik, Chemie und Physik, daneben werden aber auch noch fachspezifische Grundlagen vermittelt, wie z.B. Klimatologie, Rohstoffe und Recycling, Abfallwirtschaft, Nachhaltigkeitsbewertung oder Baustoffkunde etc. An vielen Hochschulen sind auch Praktika und/oder Praxissemester im Studium integriert. 

Gehaltsaussichten

Umweltingenieur:innen sind sehr gefragt und haben deshalb gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, da sie vielseitig einsetzbar sind und über ein breites Wissen verfügen. Dieser Faktor spiegelt sich auch im Gehalt wieder, denn Einstiegsgehälter liegen bei minimum 3.800 € brutto im Monat, je nach Branche können da aber auch locker noch ein paar hundert Euro mehr obendrauf kommen. Auch die Möglichkeit, sich nach ein paar Jahren Berufserfahrung als Berater:in selbstständig zu machen, bietet sich Umweltingenieur:innen an. 

Mögliche Arbeitgeber

Ingenieur:innen für Umwelttechnik sind gefragte Fachkräfte, die innovative Lösungen für Umweltprobleme entwickeln und technische Systeme zur Ressourcenschonung, Abfallvermeidung oder Emissionsminderung implementieren. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, da Umweltschutz und Nachhaltigkeit in nahezu allen Branchen relevant sind.

Öffentlicher Dienst: Passende Stellen finden sich sowohl in kommunalen Einrichtungen wie z.B. in Müllentsorgungs- und Recyclingbetrieben, Wasserwerken und Kläranlagen als auch in Bundes- und Landesbehörden, wie etwa im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), dem Umweltbundesamt (UBA) sowie in geologischen oder technischen Landesämtern. Hier unterstützen sie bei Infrastrukturprojekten mit Umweltbezug oder der Entwicklung und Überwachung von Umweltstandards.

Ingenieur- und Planungsbüros: Zu den Aufgaben von Umweltingenieur:innen gehören hier z.B. die Planung und Umsetzung von technischen Anlagen für Wasseraufbereitung, Abfallverwertung und Emissionsminderung, die Erstellung von Umweltgutachten und -analysen (z. B. Umweltverträglichkeitsprüfungen, Bodensanierungen) sowie Entwicklung von Energieeffizienzstrategien für Unternehmen und Städte.

Industrie und Wirtschaft: Potentielle Arbeitgeber in der Industrie sind z.B. umwelttechnische Anlagenbauer, die chemische Industrie, Energieversorger und Entsorgungsunternehmen.

Energie- und Umwelttechnologie: Umweltingenieur:innen finden auch bei Unternehmen im Bereich Wind-, Solar- oder Biomasseanlagen sowie bei Anbietern von Technologien zur CO₂-Abscheidung und -speicherung spannende Tätigkeitsfelder.

Organisationen im Bereich Umweltschutz und Entwicklungszusammenarbeit: Auch der Non-Profit-Bereich steht Umweltingenieur:innen offen. Hier leisten sie technische Unterstützung z.B. bei Projekten zur Renaturierung von Landschaften und nachhaltigem Ressourcenmanagement oder internationalen Infrastrukturprojekten mit Fokus auf nachhaltiger Technik.

Versicherungen und Risikomanagement: Ein spannendes Tätigkeitsfeld können zudem Risikoanalysen und Strategien zur Anpassung an den Klimawandel sein. Mögliche Arbeitgeber stellen z.B. Versicherungsunternehmen mit Fokus auf Naturgefahren und Klimarisiken dar.

6. Landschaftsarchitekt:in

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Wem die Mischung aus Kreativität, Natur und Organisationsgeschick zusagt, ist bei dem Berufsfeld »Landschaftsarchitektur« genau richtig.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Landschaftsarchitekt:innen gestalten öffentliche Grünanlagen, private Parks und Gärten, Grundstücke von öffentlichen Bauten wie Schulen und Behörden sowie Spielplätze etc. und sind dadurch maßgeblich an der Gestaltung unserer Städte und Gemeinden beteiligt. Als Planer:innen (und dadurch meistens auch als Projektleiter:innen) sind sie verantwortlichen für die kreative Gestaltung, die Organisation, die Durchführung und Überwachung der Baufortschritte. 

Ein ausführliches Job Portrait zum Berufsbild Landschaftsarchitektur findest du hier.

Benötigte Qualifikationen

Der klassische Einstieg erfolgt über ein Hochschulstudium, z.B. in den Fächern Landschaftsarchitektur, Freiraumplanung, Landschaftsplanung oder spezialisierte Fächer wie Stadtökologie, Landschaftsbau oder Klimaanpassung. Meist wird für den Berufseinstieg Master-Abschluss gefordert.

In Deutschland gibt es zurzeit rund 25 Studiengänge, die in diesem Bereich ausbilden. Schwerpunkte sind Landschaftsarchitektur und Landschaftsbau, Naturschutz und Landschaftsplanung, Pflanzenkunde und -verwendung sowie Bodenkunde. Auch Fächer zu den Themen Ökologie, Vegetation, Gartendenkmalpflege und Vermessung können wichtige Inhalte im Studium darstellen. 

Wichtigstes Kriterium für eine gute Landschaftsplanung sind natürlich Kenntnisse der Pflanzenwelt und damit einhergehend auch Wissen um Standortbedingungen und Naturschutzmaßnahmen. All diese Variablen müssen in einem Projekt berücksichtigt werden und haben maßgebliche Einflüsse auf das Landschaftsdesign. Deshalb müssen Studieninteressierte in der Regel vor Beginn des Studiums auch ein mehrmonatiges Praktikum im Landschafts- und Gartenbau, in einer Gärtnerei oder einer Baumschule absolvieren. Oft wird auch vorabeine Ausbildung zum/zur Gärtner:in empfohlen, da hier wichtige Fähigkeiten und Kenntnisse rund um die Bedürfnisse verschiedener Pflanzenarten vermittelt werden. 

Wichtig ist allerdings, dass die Berufsbezeichnung »Landschaftsarchitekt:in« geschützt ist und nur von Personen geführt werden darf, die in der Architektenkammer des jeweiligen Bundeslandes eingetragen sind. Daher ist ein Quereinstieg in diese Branche auch kaum möglich. In die Architektenkammer wird man durch den Nachweis mehrerer Jahre Berufserfahrung (meist 2-3 Jahre), bestimmten Fortbildungen sowie durch den Nachweis von eigenständig absolvierten Planungsleistungen aufgenommen.

Gehaltsaussichten

Dadurch, dass Berufsanfänger:innen noch keine »fertigen« Landschaftsarchitekt:innen sind, spiegelt sich dies auch im Gehalt wieder. Wie auch bei Architekt:innen üblich, fällt das Einstiegsgehalt in dieser Branche vergleichsweise niedrig aus, vor allem, wenn man in kleineren Büros oder Betrieben anfängt. So kann das Einstiegsgehalt zwischen 1.800 € und 2.500 € brutto monatlich rangieren, sich im Laufe der Jahre aber deutlich erhöhen.

Gerade bei Behörden, die nach dem öffentlichen Tarif bezahlen, sind für Berufserfahrene Gehälter von 3.500 € bis 5.400 € brutto keine Seltenheit. Auch mit einem eigenen Büro oder als Freiberufler:in kann man, je nach Auftragslage, wesentlich mehr verdienen.

Mögliche Arbeitgeber

Landschaftsarchitekt:innen haben ein vielseitiges Berufsfeld, das von der Planung urbaner Grünflächen bis zur Renaturierung von Landschaften reicht.

Planungsbüros und Architekturunternehmen: Landschaftsarchitekt:innen finden häufig in spezialisierten Büros oder größeren Architekturbüros Anstellung. Hier arbeiten sie z.B. in Stadtentwicklungsprojekten oder multidisziplinären Bauprojekten.

Öffentlicher Dienst: Passende Jobs gibt es sowohl in Bundes- und Landesbehörden sowie auf kommunaler Ebene. Die Aufgaben umfassen etwa die Unterstützung bei Infrastrukturprojekten (z.B. Autobahnen, Hochwasserschutz), die Gestaltung und Pflege von öffentlichen Grünanlagen oder Projekte im Bereich Naturschutz und Regionalplanung.

Garten- und Landschaftsbauunternehmen: Auch Unternehmen, die auf die praktische Umsetzung von Entwürfen spezialisiert sind (z.B. Bau von Parks, Dachbegrünungen, Golfplätzen), stellen potentielle Arbeitgeber dar. Hier übernehmen Landschaftsarchitekt:innen oftmals leitende Funktionen (z.B. Bauleitung).

Immobilienwirtschaft: In dieser Branche gehören Aufgaben wie die Planung von Außenanlagen für Wohnungsbaugesellschaften und Gewerbeimmobilien zum Tätigkeitsprofil.

Freizeit- und Tourismusbranche: Des Weiteren kann die Gestaltung nachhaltiger Erholungsgebiete und touristischer Infrastruktur ein potentielles Tätigkeitsfeld sein.

7. Natur- und Landschaftspfleger:in 

Im Gegensatz zu den Landschaftsarchitekt:innen, die Grünanlagen planen und in die Tat umsetzen, besteht die Hauptaufgabe der Natur- und Landschaftspfleger:innen im Erhalt und der Pflege dieser Flächen.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Dafür überwachen sie z.B. Naturschutzgebiete und Biotope, untersuchen Waldschäden und Gewässerverunreinigungen und leiten entsprechende Gegenmaßnahmen ein. Sie können zudem brach liegendes Land in ökologisch sinnvoll genutztes Gebiet umwandeln, Flussufer mit Wildgehölz und Hecken bepflanzen, so dass Wildtiere Lebensräume und Nahrungsquellen finden oder naturnahe Erholungsgebiete für Menschen schaffen sowie Wald- und Wanderwege oder Parkanlagen instandhalten. Die Tätigkeit umfasst also viel Handarbeit und Arbeit im Freien, beinhaltet aber auch planerische und administrative Aspekte, z.B. wenn es um den Mitarbeiter:inneneinsatz, Kostenrechnung, Materialbestellung oder das Vorbereiten von Führungen oder Informationsveranstaltungen geht.

Benötigte Qualifikationen

Zugang zur Tätigkeit erhält man z.B. man über eine Weiterbildung. Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene Ausbildung im Bereich Gärtnerei, Forstwirtschaft, Landwirtschaft oder Tierwirtschaft sowie mindestens 3 Jahre Berufserfahrung. Auch Winzer:innen steht diese Weiterbildung offen. Weiterbildungsinhalte sind vor allem Grundlagen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, relevante Maßnahmen für den Naturschutz und die Landschaftspflege sowie soziale, wirtschaftliche und rechtliche Aspekte. Auch das Betreuen von Besucher:innen, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit gehört zur Weiterbildung dazu. 

Gehaltsaussichten

Detaillierte Gehaltsangaben sind schwierig zu machen, denn die jeweiligen Arbeitgeber bezahlen unterschiedlich. Während man auf behördlicher oder kommunaler Ebene in einem festen Tariflohn eingestellt ist, kommt es bei den anderen Arbeitgebern auf Größe und Art des Unternehmens an. So zahlen Garten- oder Landschaftsbauunternehmen meist mehr als Wild- oder Tierparks. Die Gehaltspanne bewegt sich zwischen 1.900 € und 3.000 € brutto im Monat.

Mögliche Arbeitgeber

Öffentlicher Dienst: Natur- und Landschaftspfleger:innen finden auf allen Ebenen des öffentlichen Dienste (Bundes-, Länder- und Kommunalebene) relevante Stellen. In Frage kommen z.B. Naturschutzbehörden, Landesforstverwaltungen, Grünflächenämter sowie das Bundesamt für Naturschutz (BfN).

Non-Profit-Sektor: In Naturschutzorganisationen, NGOs und thematisch relevanten Stiftungen sind Natur- und Landschaftspfleger:innen in Projekten für Moorrenaturierung, Wildtiermanagement oder Schutz von Lebensräumen beschäftigt.

Schutzgebiete und Naturparks: Passende Einrichtungen sind z.B. Nationalparks, Biosphärenreservate sowie Wildparks und Naturschutzstationen. Zu den Aufgaben gehören hier die Pflege und der Schutz von Flora und Fauna in Schutzgebieten, die Betreuung von Besucher:innen und praktische Pflegearbeiten oder auch die Umsetzung von Bildungsprogrammen.

Landwirtschaft und Forstwirtschaft: In Frage kommt auch eine Tätigkeit in landwirtschaftlichen Betrieben, die auf ökologische oder naturnahe Bewirtschaftung setzen (z. B. Streuobstwiesenpflege, extensive Weidewirtschaft). In Forstbetrieben sind sie für die Pflege und Renaturierung von Wäldern, Schutzmaßnahmen gegen Schädlinge oder invasive Arten zuständig.

Tourismusbranche: Denkbar ist zu dem eine Mitarbeit in naturnahen Tourismusprojekten, z.B. Wanderwegebetreuung oder Naturführungen.

8. Tierpfleger:in

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Du möchtest dein Herz für Tiere auch im Berufsalltag ausleben? Dann könnte die Tierpflege das Richtige für dich sein.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Tierpfleger:innen kümmern sich um Nutz-, Zoo- und Versuchstiere in Laboren. In welchem Bereich man arbeiten möchte, entscheidet man bereits während der Ausbildung, denn im 3. Lehrjahr findet eine Spezialisierung statt. Zur Auswahl stehen 3 Fachrichtungen: »Tierheim und Tierpension«, »Forschung und Klinik« sowie »Zoo«. Je nach Richtung unterscheiden sich auch das Aufgaben- und Arbeits(um)feld, denn Zoos stellen andere Anforderungen als Tierkliniken oder Tierheime. Gemeinsam haben sie natürlich die Versorgung und Pflege von Tieren, die den größten Teil der Arbeit ausmacht. In Tierheimen hat man vor allem mit Haustieren zu tun. 

In Zoos und Wildparks geht es vor allem um die artgerechte Haltung und Versorgung von verschiedenen (Wild-)Tieren. Tierpfleger:innen sorgen hier z.B. dafür, dass Gehege richtig ausgestaltet und sauber sind, intelligente Tierarten gefordert werden und die Tiere entsprechend ihrer Bedürfnisse gehalten werden. Sind Tierarten akut bedroht, kann auch der Erhalt dieser Arten durch gezielte Zucht zum Aufgabenspektrum gehören. Eine Scheu vor großen und wilden Tieren darf man hier also nicht haben, ein verantwortungsvoller und respektvoller Umgang ist natürlich dennoch sehr wichtig, denn selbst in Gefangenschaft groß gewordene Tiere haben ihre Jagdinstinkte nicht verloren. Auch Tier- und Wildparks bzw. Auffangstationen kommen als Arbeitgeber (auch im Ausland) in Frage. 

In Tierkliniken versorgen Tierpfleger:innen kranke und verletzte Haustiere, füttern diese, halten ihre Käfige und Ställe sauber und kümmern sich um die Fell- und Klauenpflege sowie die Medikamentenvergabe. Auch die Aufzucht von Jungtieren kann zu ihren Aufgaben gehören.  

Benötigte Qualifikationen

Der Zugang zur Tätigkeit erfolgt über eine dreijährige Ausbildung. Voraussetzung dafür ist meist ein Hauptschulabschluss sowie gute Noten in den Naturwissenschaften, Mathematik und Deutsch.

Gehaltsaussichten

Das durchschnittliche Gehalt eines/r Tierpfleger:in beträgt ca. 2.700 bis 3.000 € brutto im Monat. Ähnliche Berufe sind Tierwirt:in und/oder tiermedizinische:r Fachangestellte:r.

Zahlreiche weitere Berufe mit Tieren findest du in unserem Artikel »Jobs mit Tieren – Berufe, Weiterbildungen und Jobperspektiven«.

Mögliche Arbeitgeber

  • Zoologische Gärten, Tierparks und Aquarien
  • Tierkliniken und Tierarztpraxen
  • Forschungseinrichtungen und Universitäten
  • Landwirtschaft und Agrarbetriebe
  • Tierheime und Tierschutzorganisationen
  • Wildtierauffangstationen und Rehabilitationszentren
  • Tierpensionen, Hundetagesstätten oder Mobile Tierpflege
  • Veterinärbehörden und Kontrollstellen
  • Organisationen für den Natur- und Artenschutz

9. Umweltinformatiker:in 

Umweltinformatiker:innen sind gewissermaßen die Schnittstelle zwischen Umweltschutz und Informationstechnologien und haben dabei immer auch wirtschaftliche Aspekte im Blick.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Dieses multidisziplinäre Berufsfeld ist also vor allem für all diejenigen interessant, die sich einen vielseitigen Berufsalltag und unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten wünschen sowie Interesse an IT-Themen und Umweltschutz haben. Als Arbeitgeber kommen Behörden, privatwirtschaftliche Unternehmen und Forschungsinstitute in Frage, die Tätigkeitsbereiche sind also vor allem von der Arbeitsumgebung abhängig. Diese Tätigkeit ermöglicht es, den eigenen Forschungsdrang und Erfindergeist auszuleben, wobei bei einer Anstellung im öffentlichen Dienst auch viele administrative bzw. koordinierende bzw. im Unternehmen auch wirtschaftlich orientierte Tätigkeiten einen Großteil der Arbeit ausmachen. Hier können also individuelle Schwerpunkte anhand der eigenen Interessen gesetzt werden. 

Ein ausführliches Job Portrait zum Berufsbild Umweltinformatik findest du hier.

Benötigte Qualifikationen

Um Umweltinformatiker:in zu werden, bedarf es eines Studiums der Umweltinformatik, das momentan an nur wenigen Hochschulen in Deutschland angeboten wird. Artverwandte Fächer wie z.B. Umwelttechnik oder Geoinformatik können ebenfalls als Sprungbrett in diesen Bereich dienen. An manchen Hochschulen kann Umweltinformatik auch als Schwerpunktfach innerhalb eines regulären Informatikstudiums gewählt werden. 

Gehaltsaussichten

Gehaltstechnisch kann man sich auf einen guten Monatslohn freuen, der meist zwischen 3.700 € und 5.000 € brutto liegt. Privatwirtschaftliche Unternehmen zahlen generell besser als z.B. Behörden oder Forschungsinstitute, da sich das Gehalt in letzteren am Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes orientiert. Vor allem mit Berufserfahrung und Personalverantwortung kann man hier sinnstiftend ein gutes Gehalt verdienen.

Mögliche Arbeitgeber

Umweltinformatiker:innen sind aufgrund ihrer Fähigkeit, Informationstechnologie mit Umweltwissenschaften zu verbinden, begehrte Expert:innen. Mögliche Einsatzfelder sind:

Technologieunternehmen: Hier können Umweltinformatiker:innen für die Entwicklung von Lösungen zur Umweltüberwachung (z.B. Sensorik für Luft- oder Wasserqualität), Plattformen für Big Data und Cloud-Lösungen zuständig sein.

Energie- und Versorgungsunternehmen: Spannende Tätigkeitsfelder können die Optimierung von erneuerbaren Energiesystemen mit datenbasierten Ansätzen oder Projekte zur Emissionsüberwachung und Energieeffizienz sein.

Umwelt- und Ingenieurbüros: Hier entwickeln Umweltinformatiker:innen Softwarelösungen für z.B. Umweltmonitoring und -management.

Start-ups und innovative Technologien: In dynamischen Start-up-Umfeld sind Umweltinformatiker:innen an innovativen Software-Lösungen beteiligt, z.B. bei der Entwicklung von Apps für nachhaltigen Konsum oder CO₂-Bilanzen oder Plattformen zur Überwachung und Optimierung der Kreislaufwirtschaft. Auch in Smart-City-Unternehmen integrieren sie Umwelt- und Verkehrsdaten in städtische Planungsprozesse.

Forschung und Wissenschaft: Mögliche Arbeitgeber sind hier Universitäten, die Zusammenhänge zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit erforschen sowie unabhängige Forschungseinrichtungen wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Fraunhofer-Institute oder Max-Planck-Institute mit Projekten zur Klimaforschung und Ökosystemanalyse.

Versicherungen und Risikomanagement: Hier können die Analyse von Umweltrisiken (z.B. durch Überschwemmungen, Hitzewellen) mithilfe von Geodaten oder die Entwicklung von Modellen zur Klimaanpassung und Risikominderung zum Aufgabenportfolio gehören.

Consulting: Mit ihrer begehrten Expertise beraten Umweltinformatiker:innen Unternehmen und Behörden bei der Implementierung von Umwelt-IT-Lösungen.

10. Umweltschutztechnische:r Assistent:in

Foto ©: ThisisEngenieering RAEng on unsplash.com

Umweltschutztechnische Assistent:innen (UTAs) arbeiten an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und Technik.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Sie sind vor allem für die Analyse und Auswertung von Boden-, Wasser-, Abfall- und Luftproben verantwortlich, um Rückschlüsse auf Umweltgefahren zu ziehen. Sie bedienen sich dafür einer Bandbreite an chemischen, physikalischen und biologischen Verfahren, deren Ergebnisse sie in Arbeitsprotokollen festhalten. Diese werten sie entweder selbst aus oder legen sie Ingenieur:innen oder anderen Wissenschaftler:innen zur Überprüfung vor. Auch Lärm- und Erschütterungsmessungen liegen in ihrem Aufgabenbereich. Zudem können Umweltschutztechnische Assistent:innen auch in der Umweltschutz-Beratung tätig werden, wo sie sich z.B. um das Einhalten von Umweltschutzbestimmungen oder die richtige Entsorgung von Problemabfällen kümmern. 

Das Einsatzgebiet ist breit gefächert, denn der Umweltschutz ist vielfältig. So können sie in der Wasserwirtschaft, im Immissionsschutz oder z.B. im Lärm- und Erschütterungsschutz tätig werden. Die Aufgaben und der Arbeitsalltag können daher ganz unterschiedlich ausfallen. Unabhängig vom thematischen Schwerpunkt sind UTAs jedoch immer Expert:innen im Labor, wo sie Analysen mit spezieller Technik und entsprechenden Verfahren durchführen. Hier haben UTAs also eine enorme Verantwortung, denn neben den teuren Messgeräten müssen auch die Proben mit großer Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit untersucht werden, denn schon kleinste Abweichungen oder Verunreinigungen können mitunter ganz andere und vor allem verfälschte Ergebnisse liefern. Sorgfalt und Liebe zum Detail sind in diesem Beruf also genauso wichtig, wie technisches Verständnis und naturwissenschaftliche Kenntnisse. 

Benötigte Qualifikationen

Erschlossen wird der Beruf über eine Ausbildung, in der die Auszubildenden umfangreich in den Naturwissenschaften und den technisches Aspekten des Berufes ausgebildet werden. Darüber hinaus hat man auch Fächer wie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

Der Zugang zur Ausbildung ist auf Bundesländerebene geregelt, weshalb sich Voraussetzungen und Anforderungen an Bewerber:innen unterscheiden können. Meist wird aber ein mittlerer Schulabschluss, teilweise aber auch eine Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe gefordert, sowie gute Noten in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch. Gute Noten in den Fächern Biologie, Chemie oder Physik können natürlich ebenfalls nicht schaden.

Gehaltsaussichten

Das Gehalt von umweltschutztechnischen Assistent:innen variiert je nach Branche, Region und Berufserfahrung.

Einstiegsgehälter bewegen sich im Bereich 2.400 € bis 2.800 € brutto pro Monat. Mit Berufserfahrung (ca. 3-5 Jahre) kannst du mit 2.900 € bis 3.500 € brutto pro Monat rechnen und in leitender Position oder spezialisierter Tätigkeit sind bis zu 4.500 € brutto pro Monat drin.

Bei tarifgebundene Unternehmen (z.B. im öffentlichen Dienst) erfolgt die Eingruppierung in TVöD Entgeltgruppen 6–9, je nach Tätigkeit und Verantwortung. Dies entspricht einem monatlichen Bruttogehalt von 2.800 € bis 4.100 €

Mögliche Arbeitgeber

Umweltschutztechnischen Assistent:innen steht ein große Auswahl an möglichen Tätigkeitsfeldern offen:

Unternehmen der Umwelttechnik: Hier können UTAs für die Entwicklung von Technologien zur Wasseraufbereitung und Abfallbehandlung oder die Überwachung von Anlagen für erneuerbare Energien zuständig sein.

Umwelt- und Ingenieurbüros: Zu den Aufgaben gehören z.B. Laboranalysen von Boden- und Wasserproben oder die Unterstützung bei Projekten zur Altlastensanierung.

Energie- und Versorgungsunternehmen: UTAs übernehmen hier die Überwachung der Einhaltung von Umweltstandards sowie die Kontrolle von Emissionen und Abfallströmen.

Chemie- und Pharmaindustrie: In diesem Tätigkeitsbereich sind UTAs vor allem für Umweltanalysen im Rahmen der Produktionsüberwachung und die Kontrolle von Abgasen und Abwässern verantwortlich.

Wasserwirtschaft und Abfallwirtschaft: Mögliche Aufgabenfelder sin die Betreuung von Kläranlagen und Wasserversorgungsanlagen oder die Überwachung von Deponien, Recyclinganlagen und Abfalltransporten.

Gesundheits- und Lebensmittelindustrie: Hier sind UTAs vor allem dann gefragt, wenn es um Umweltanalysen für Hygienestandards in der Produktion geht.

Forschung und Wissenschaft: UTAs uterstützen in Laboren von Universitäten und Instituten bei Umweltstudien und Experimenten zur Schadstoffbekämpfung.

Öffentlicher Dienst: Passende Stellen für UTAs werden im öffentlichen Sektor z.B. von Umwelt- und Naturschutzbehörden sowie Wasser- und Abfallwirtschaftsämten angeboten.

Entwicklungszusammenarbeit: UTAs können auch im Non-Profit-Sektor und ggf. auch international tätig werden, z.B. in Projekten zur Wasser- und Luftreinhaltung in Entwicklungsländern. Mögliche Arbeitgeber sind u.a. UNEP, GIZ oder FAO.

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Fazit

Wie du siehst, bietet der Umwelt- und Naturschutz großes Spektrum an beruflichen Möglichkeiten. Der Berufsalltag ist in den meisten oben genannten Tätigkeiten extrem abwechslungsreich und es ergeben sich für Jobsuchende viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten und Arbeitsumgebungen, die man sich nach individuellen Interessen und Bedürfnissen aussuchen kann. Auch die Zukunftsprognosen sind gut, denn die nachhaltige Branche wird in den kommenden Jahren stark wachsen und deshalb bedarf es vieler gut ausgebildeter und engagierter Talente, die zukunftsfähige Technologien entwickeln, sich für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen und so einen wichtigen Beitrag hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft leisten.

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