Dieser Gastartikel wurde verfasst von Franziska Amend von StudentJob.de.
Immer mehr junge Menschen machen sich Gedanken darüber, welche Auswirkungen ihr Lifestyle auf unsere Umwelt und das Klima hat. Dabei haben es gerade Studierende, die oftmals mit einem kleinen Monatsbudget auskommen müssen, nicht immer einfach: Denn nachhaltig hergestellte Produkte kosten oft mehr und ohnehin hat man schnell das Gefühl, angesichts der schier überwältigenden Probleme wie Klimawandel, Artensterben, Lebensmittelverschwendung, Massentierhaltung und Plastikflut überfordert zu sein und eigentlich nie genug tun zu können. Aber keine Sorge - niemand erwartet von dir, alle deine Gewohnheiten über Bord zu werfen und Stammkunde in einem Bioladen zu werden, dich von heute auf morgen komplett vegan zu ernähren oder ein Studium im Fach Nachhaltigkeit zu beginnen, um etwas für die Umwelt zu tun. Manchmal reicht es schon aus, ganz kleine Gewohnheiten in deinem Alltag umzustellen und etwas bewusster zu konsumieren. Nebenbei eröffnen sich dabei nicht selten Möglichkeiten, sogar einiges an Geld zu sparen.
Wie du deinen Lebensstil etwas nachhaltiger und zugleich sparsam gestalten kannst, erfährst du hier mit unseren 7 Tipps!
1. Durch Suchen im Internet etwas gutes für die Umwelt tun? Klingt super einfach, ist es auch!
Die Recherche im Internet, z.B. für die Nachbereitung von Vorlesungen, Hausarbeiten oder Klausuren gehört zu den Alltagsaufgaben im Leben eines/einer Studierenden. Wie - du googelst noch? Hast du schon einmal von Ecosia gehört? Nein? Dann wird’s jetzt aber Zeit! Ecosia ist eine ökologische Suchmaschine, welche 80 % ihrer Einnahmen an Naturschutzorganisationen spendet, die Bäume pflanzen. Ihre Server laufen sogar mit Ökostrom und die Nutzung ist für dich komplett kostenlos.
2. Wasser in Plastikflaschen? Super unnötig!
Ein wirklich einfacher Schritt ist es, sich eine Wasserflasche aus Glas oder Metall anzuschaffen. Denn glücklicherweise ist die Trinkwasserqualität in Deutschland so gut, dass du deine neue Flasche überall an einem Wasserhahn auffüllen kannst und dabei nicht nur Plastik, sondern auch Geld sparst. Wenn du leere Glasflaschen, wie zum Beispiel von einer Mate, rumstehen hast, kannst du diese auch einfach wiederverwenden und sparst dir das Geld für eine wiederverwendbare, neue Wasserflasche.
Mit der »CLOSCA Water App« kannst du unterwegs nicht nur ganz leicht Orte finden, wo du deine Trinkwasserflasche kostenlos auffüllen kannst, sondern damit sogar ein Guthabenkonto aufladen, das du hinterher in Gutscheine umwandeln, aber auch spenden kannst. Die App zeigt dir nicht nur in Deutschland, auf der ganzen Welt Refill-Stationen an - ideal also auch bei deinen Reisen während der Semesterferien.
3. Coffee-to-Go: Schluss mit Einwegbechern!
Wir wollen dich natürlich nicht von deiner täglichen Koffeindosis abbringen. Aber wusstest du, dass in Deutschland täglich ca. 300.000 To-go-Becher weggeschmissen werden? Dieser unnötige Müll lässt sich sehr leicht vermeiden, indem du dir einen Thermobecher zulegst. Dann kannst du super einfach und auch kostengünstig deinen eigenen Kaffee von zu Hause aus mitnehmen. Solltest du keine Kaffeemaschine haben oder einfach nicht auf den Kaffee von deinem Lieblingscafé verzichten wollen, frage doch einfach ganz nett nach, ob sie dir deinen Kaffee auch in deinen mitgebrachten Becher füllen können. Manche Cafés geben dir sogar einen Rabatt, wenn du deinen eigenen Becher mitbringst, also kannst du morgens doch noch 5 Minuten länger liegen bleiben und gleichzeitig unnötigen Müll vermeiden.
4. Lebensmittel - Smarter einkaufen
Du hast Hunger und gefühlt nur noch Essensreste im Kühlschrank? Selbstverständlich hast du auch keine Ahnung, was du damit anstellen sollst. Bevor du die Lebensmittel wegschmeißt, gib doch der App »Zu gut für die Tonne!« eine Chance. Diese schlägt dir Gerichte vor, die du mit deinen Essensresten zaubern kannst.
Die App »Too Good To Go« hat mir schon den ein oder anderen Sonntag gerettet. Dort findest du günstige Angebote von lokalen Bäckern, Restaurants, Cafés oder Supermärkten, die am Ende des Tages übrig gebliebene Lebensmittel oder gar Gerichte verkaufen. Denk bei der Abholung an deine eigene Dose, damit für den Transport keine unnötigen Plastiktüten oder Take-Away-Boxen genutzt werden müssen.
Auch bei deinem wöchentlichen Einkauf kannst du auf Verpackungen und Herkunft achten. Das heißt nicht, dass du unbedingt in einem Biomarkt einkaufen musst. Oftmals findest du auch in konventionellen Supermärkten saisonales Obst und Gemüse aus der Region. Guter Nebeneffekt: Wenn du Obst und Gemüse zu der Jahreszeit kaufst, wenn es Saison hat (z.B. Erdbeeren im Sommer, Äpfel im Herbst, Kohl im Winter), ist es in aller Regel am günstigsten. Wenn du eigene Gemüsenetze mitnimmst, musst du auch nicht jede Tomate und Paprika in einer einzelnen Plastiktüte verpacken. Ein Jutebeutel oder eine andere wiederverwertbare Tragetasche spart natürlich ebenfalls die Plastiktüte an der Kasse.
Sollte es in deiner Stadt einen Unverpackt-Laden geben, lohnt sich bestimmt ein Besuch in diesem. Dort findest du neben Lebensmitteln auch Produkte wie Seifen, feste Deos oder Reinigungsmittel - und das oft in Bio-Qualität. Diese sind in der Regel auch deutlich ergiebiger als die flüssigen Varianten, so dass du diese weniger häufig nachkaufen musst.
Eine weitere Möglichkeit, um nachhaltig zu handeln, ist die Nutzung der sog. »Fairteiler« von Foodsharing. Foodsharing ist eine deutschlandweit aktive Initiative, deren Mission es ist, Lebensmittel vor der Tonne zu retten. Jedes Jahr werden in den Supermärkten Unmengen an noch völlig genießbaren Lebensmitteln weggeschmissen - einfach nur, weil sie nicht mehr ganz perfekt aussehen oder kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum stehen. Diese Lebensmittel werden von Foodsharing in Absprache mit den Händler*innen abgeholt und an offen zugänglichen Abholstellen, den sog. »Fairteilern« kostenlos verteilt. Die »Fairteiler« stehen jeder und jedem offen. Foodsharing ist in zahlreichen Uni-Städten sehr aktiv. Wenn du dich auf der Website von Foodsharing registrierst, kannst du dir einen Überblick über alle »Fairteiler« in deiner Stadt verschaffen und auch mit anderen Nutzer*innen übrig gebliebene Lebensmittel privat tauschen. Natürlich besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, dich ehrenamtlich zu engagieren und bei Foodsharing aktiv als Lebensmittelretter*in mitzumachen.
5. Kleidung - Second Hand statt Fast Fashion!
Auch bei deiner Kleidung kannst du etwas für die Umwelt tun. Denn die Textilindustrie gehört neben der Tierhaltung zu einem der größten Umweltverschmutzern.
Wie wäre es also, wenn du bei deinem nächsten Shopping-Trip Second Hand-Läden abklapperst oder einen Sonntag auf einem Flohmarkt verbringst? Hier findest du nicht nur fancy Kleidungsstücke, sondern auch oft richtige Schnäppchen. In vielen Läden kannst du auch Kleidung, welche du nicht mehr trägst, verkaufen. Quasi eine Win-win-Situation. In meinem Semester werden außerdem Kleidertausch-Partys immer beliebter. Man verabredet sich einfach mit ein paar Freunden zu einem gemütlichen Nachmittagstreff und jede*r bringt ein paar Snacks und Kleidungsstücke, welche nicht mehr getragen werden, mit. Jedem Raum kann ein Kleidungsstück (z.B. Hosen, Kleider, Shirts…) zugeteilt werden und nach dem Essen geht die Jagd nach neuen Kleidungsstücken los. Bleiben am Ende welche übrig, einigt man sich auf eine Organisation und die Kleidungsstücke werden gespendet.
Die gemütlichste Variante ist wohl über eine Online-Handelsplattform, wie »Kleiderkreisel«. Dort kannst du super einfach Kleidung, welche du nicht mehr trägst, hochladen. Verkaufte Kleidung überreichst du entweder persönlich oder du versendest sie. Natürlich kannst du solche Plattformen auch nutzen, um selbst Kleidung zu ergattern.
6. Nachhaltiger lesen - ist das überhaupt möglich?
Mit kleinen Schritten Großes bewirken und dabei auch noch Geld sparen. Am Anfang des Semesters kannst du beim Kauf von neuen Büchern locker mehrere hunderte Euro loswerden, daher solltest du dich vorher in der Uni-Bib umschauen. Womöglich findest du das Buch auch als PDF-Datei im Internet und das meistens auch günstiger und selbstverständlich auch nachhaltiger.
Das gleiche gilt für Bücher, die du privat gerne lesen möchtest. Du musst nicht jedes Buch neu kaufen, im Endeffekt staubt es danach eh nur bei dir zuhause ein. Schau doch mal wieder in der Stadtbibliothek vorbei, vielleicht kannst du es dort auch finden.
Mittlerweile findest du auch in fast jeder Stadt sogenannte Tauschregale. Dort kannst du Bücher hinbringen, welche du nicht mehr liest und dir im Gegenzug auch Bücher mitnehmen. Auf diese Art und Weise entdeckt man manchmal auch neue Bücher, die man vorher noch gar nicht kannte.
7. Nachhaltig mobil
Solltest du den Luxus genießen dürfen, ein Auto während deines Studiums zu besitzen, denke daran: sharing is caring. Du könntest das Auto beispielsweise mit deiner WG teilen oder mit Kommiliton*innen Fahrgemeinschaften bilden. Wenn dir spontan keine Menschen einfallen, die in deiner Nähe wohnen und auch noch die gleichen Vorlesungszeiten haben wie du, kannst du auch online auf Fahrgemeinschaftsportalen wie z.B. dem »Pendlerportal« nach Mitfahrer*innen suchen. Im Gegensatz zu »Blablacar« werden beim »Pendlerportal« überwiegend Fahrten für regelmäßige Kurzstrecken - wie dem täglichen Pendelweg zur Uni und zum Arbeitsplatz - angeboten.
Dennoch sind das Rad oder öffentliche Verkehrsmittel die nachhaltigere Wahl! Zumal du für die Nutzung des ÖPNV schon gezahlt hast und diesen mit deinem Semesterticket nutzen kannst. Fährst du regelmäßig mit dem Rad zur Uni, baust du automatisch sportliche Bewegung in deinen Alltag ein und kannst du dir unter Umständen auch das Abo fürs Fitnessstudio sparen. Navigations-Apps wie z.B. »Komoot« führen dich automatisch so weit wie möglich an schönen Radstrecken abseits vielbefahrener Hauptstraßen entlang.
Du siehst also, dass es umweltbewusstes Verhalten nicht aufwendig oder teuer sein muss, sondern sich durch nur eine ganz kleine Umstellung einzelner Gewohnheiten leicht in deinen Alltag integrieren lässt und sogar dein Konto schont!
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