Nahezu 100 % der Bewerbungen laufen heute online ab. Und obwohl das schon seit über zwei Jahrzehnten ein gängiger Kanal ist, herrscht immer wieder Unsicherheit darüber, wie es Bewerber*innen am besten anstellen.
Inzwischen lassen sich bei Online-Bewerbungen bereits mehrere Zugangswege unterscheiden:
- klassisch per E-Mail mit Dokumentenanhang
- Karriereseite mit eigenem Bewerbungsportal des Arbeitgebers
- Bewerbungsplattform Dritter
- Bewerbungs-App
Wenn es um die Frage geht, welcher Zugang der beste ist, liegt die Antwort klar auf der Hand: Das Bewerbungsportal des Arbeitgebers bietet den direkten und komfortabelsten Weg – nicht unbedingt für Bewerber*innen, dafür aber für Arbeitgeber. Hier landen die Bewerbungen direkt in der Software der Personalabteilung und unnötige Medienbrüche werden vermieden. Bei einem persönlichen Kontakt zu Personaler*innen oder Hiring Manager*innen kann auch die direkte E-Mail ein probater Weg sein.
Bewerbungsplattformen Dritter (wie z. B. Stepstone oder Indeed) sind zweite Wahl, zumal die Bewerbungsdaten von den Arbeitgebern erst dort »abgeholt« und in das eigene Bewerbungsmanagementsystem übernommen werden müssen. Bewerbungs-Apps bieten teils für beide Seiten gewisse Extras oder Vereinfachungen. Immer häufiger sind Bewerbungen per App mit einer Innovation oder einer besonderen Kommunikation verbunden, z. B. mit Video-Formaten.
Wird in Stellenanzeigen noch eine postalische Bewerbung angeboten und ist dabei zudem eine E-Mail-Adresse genannt, ist der digitale Weg vorzuziehen. Dennoch kann es in begründeten Einzelfällen zielführend sein, eine Bewerbung auf Papier einzureichen, vielleicht sogar mit einer höchstpersönlichen Übergabe.
Geht es dann an die Gestaltung der Bewerbungsunterlagen oder die begleitende Kommunikation, sollten ein paar Dinge beachtet werden:
[x] Schreibe einen Betreff, der die Aufmerksamkeit der*des Personaler*in erregt und aussagekräftig ist. Gleichzeitig sollte klar sein, für welche Position Du Dich bewirbst.
[ ] Verfasse eine E-Mail, die bereits die wesentlichen Argumente für Deine Einladung enthält und kurz gehalten ist. Du kannst durchaus die ersten Absätze Deines Bewerbungsanschreibens in die E-Mail übernehmen.
[ ] Halte Dich grundsätzlich an kaufmännische Standards und den Knigge, insbesondere bei Anrede und Grußformel. Außerdem ist eine E-Mail kurz zu halten.
[ ] In den Fuß Deiner E-Mail gehören Dein Name, Deine Anschrift und Kontaktdaten.
[ ] Meistens wünschen Arbeitgeber Deine Bewerbungsunterlagen als ein zusammengefasstes PDF, welches nicht mehr als 5 MB umfasst und mit Deinem Namen benannt sein sollte. Das PDF-Format ist weithin akzeptiert und verursacht am wenigsten technische Probleme. Um mehrere PDF-Dateien (z. B. Anschreiben, Lebenslauf und Bewerbungsanlagen) zu einer einzigen Datei zusammenfügen, bieten sich diverse Online-Dienste oder entsprechende Software an.
[ ] Nutzt Du ein Bewerbungsportal, achte auf die vollständige und korrekte Erfassung Deiner Qualifikation. Sollte Deine individuelle einmal nicht in das vorgegebene Raster passen, füge sie kreativ angepasst ein. Auch nicht vollständig abgeschlossene Bildung kannst Du angeben.
[ ] Sorge für einen zeitlich lückenlosen Lebenslauf bei der Erfassung.
[ ] Gibt es ein freies Textfeld wie »Bemerkungen« oder »Was wir sonst noch über Sie wissen sollten …«, nutze dieses, um Deine Job-Motivation oder Dein Alleinstellungsmerkmal bzw. Deine Ich-Marke klarzustellen.
Online-Bewerbung ist nicht gleich Online-Bewerbung. Zahlreiche Möglichkeiten und ebenso viele Chancen liegen in der richtigen Wahl des Kontaktweges. Bedenke, dass der Bewerbungsprozess nicht mit dem Abschicken Deiner Bewerbung beginnt, sondern vielmehr mit der Reflexion zu Dir selbst, der Recherche des für Dich richtigen Arbeitgebers sowie des Vorab-Telefonats.
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Plan B: Suche auf den verdeckten Arbeitsmarkt ausdehnen
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Über den Autor
Christian B. Rahe bringt gute Menschen mit guten Unternehmen zusammen, damit sie gemeinsam Gutes tun. Er begleitet seit vielen Jahren Menschen in beruflichen Umbrüchen und schreibt mit ihnen »BewerbungsUnikate« für gewählte Arbeitgeber. Viele seiner Klient*innen sind hoch motivierte Quereinsteiger*innen. Mehr Informationen, Tipps und verantwortungsvolle Unternehmen findest du auf der Homepage von BewerbungsUnikate sowie auf Christians Plattform »Gute Arbeitgeber«.